Wertschöpfung durch Innovationen
Bis ein neuartiges Medikament zur Verfügung steht, sind viele Jahre Entwicklungsarbeit nötig: Zuerst im Labor, wo die aussichtsreichsten „Kandidaten“ für ein neues Arzneimittel ausgewählt und optimiert werden. Dann in der Klinik: Hier wird die Sicherheit und Verträglichkeit des Medikaments erstmals an Menschen geprüft. Seine Wirksamkeit wird in sukzessive größeren klinischen Studien untersucht. Der Aufwand ist enorm: Rund 2,6 Milliarden US-Dollar kostet es, ein innovatives Medikament auf den Markt zu bringen.
Auf der Suche nach Innovationen im Arzneimittelnbereich kommt die klinische Forschung zum Zug. Wird in klinische Forschung investiert, rechnet sich das für viele Bereiche. Klinische Forschung schafft hochqualifizierte Arbeitsplätze, setzt Impulse für die Wirtschaft und festigt Österreichs Wettbewerbsfähigkeit als Innovationsland international.
Wiege aller Medikamente und Wirtschaftsmotor
Die forschende pharmazeutische Industrie bringt Innovationen nach Österreich und trägt über Forschungsaufträge von jährlich insgesamt 144,2 Millionen Euro zur Wertschöpfung in Österreich bei. Dies geht aus einer 2020 vorgestellten Studie des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF) und der PHARMIG hervor. Klinische Forschung ist daher nicht nur die Wiege aller Medikamente, sondern auch ein starker Wirtschaftsmotor. Die positiven Effekte klinischer Forschung reichen weit in die Ebenen der Wirtschaft und Gesellschaft hinein. Immerhin generiert laut dieser Studie ein in klinische Forschung investierter Euro fast zwei Euro.
Die Analyse des Instituts für pharmaökonomische Forschung betrachtet insgesamt sechs Jahre (2012 bis 2017), in denen mehr als 23.000 Patientinnen und Patienten an klinischen Prüfungen in Österreich teilgenommen haben.
Effekte klinischer Forschung
- Die industrie-gesponserte klinische Forschung in Österreich schafft eine Beschäftigung von 2.021 Vollzeitäquivalenten pro Jahr und ist somit eine wichtige Arbeitgeberin. Durch die von pharmazeutischen Unternehmen im Rahmen klinischer Prüfungen zur Verfügung gestellten Behandlungen im Wert von jährlich 100,53 Millionen Euro wird das Gesundheitssystem jedes Jahr um 0,3 % der laufenden Gesundheitsausgaben entlastet.
- Ein Forschungseuro generiert 1,95 Euro an Wertschöpfung für Österreichs Gesamtwirtschaft
- Insgesamt lassen sich aus der Analyse direkte Effekte auf die Wertschöpfung in Höhe von 74,13 Millionen Euro, indirekte Effekte in Höhe von 38,47 Millionen Euro und sekundäre Effekte auf die Wertschöpfung im Wert von 31,60 Millionen Euro ablesen.
Ohne Forschung keine Innovation
2020 wurden von der Europäischen Arzneimittelagentur EMA 97 Medikamente zur Zulassung empfohlen, davon 39 mit neuem Wirkstoff. Diese hohe Innovationsleistung wäre ohne die Unternehmen, Institutionen und Personen, die sich dafür täglich in der Forschung einsetzen, nicht möglich. Damit dies weiterhin und verstärkt möglich gemacht wird, sind innovationsfreundliche und stabile Rahmenbedingungen zwingend nötig. Denn obwohl sich klinische Prüfungen, wie von der Analyse des IPF bestätigt, rundum positiv auswirken, ist die Anzahl der beantragten und laufenden klinischen Prüfungen in Österreich rückgängig und in den letzten Jahren stagnierend. Das wirkt sich negativ auf die rasche Verfügbarkeit innovativer Arzneimittel und auf den Forschungsstandort insgesamt aus.
Klinische Forschung braucht
- mehr Personal, das sich der Forschung widmet, wie etwa Personal im ärztlichen Bereich als auch in der Administration durch Study Nurses und Study Coordinators. Erleichterungen in der Vertragsabwicklung und der Kostenberechnung
- ein forcierter Entbürokratisierungsprozess
- starke Vernetzung zwischen Spitälern und den Krankenhausträgern, an denen die Forschung stattfindet.
Weitere Informationen zum Thema Klinische Forschung finden Sie hier
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