Innovationsbeschleuniger Daten & Digitalisierung
Die digitale Transformation im Gesundheitssystem ist längst Realität und ermöglicht es der pharmazeutischen Industrie, diesen Prozess verantwortungsvoll mitzugestalten. Die forschende pharmazeutische Industrie entwickelt neue und bessere Arzneimittel sowie Therapieansätze. Das ist ihre Kernkompetenz. Dabei muss sie die neuen technologischen Möglichkeiten vorsichtig und sinnvoll für ihre Tätigkeit einsetzen.
Je mehr Daten digital erfasst werden, desto leichter wird es, neue Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Substanzen und somit neue Ansätze für die Arzneimittelentwicklung zu gewinnen. So können Forschungsprozesse früher abgeschlossen und Patientinnen und Patienten noch schneller mit innovativen Arzneimitteln versorgt werden. Das macht die Digitalisierung zu einem Beschleuniger für Innovationen.
Potenziale der Gesundheitsdatennutzung
Innovationen im Medizin- und Forschungsbereich sind ohne Daten unvorstellbar. Vor einem Jahr hat die Sequenzierung des SARS-CoV-2-Virus gezeigt, wie wertvoll und wichtig der globale Austausch von Daten und Wissen und die institutionenübergreifende Kooperation sind. Die in kürzester Zeit erzielten Forschungsfortschritte im Kampf gegen die COVID-19-Pandemie geben Orientierung, welchen immensen Nutzen das Zusammenwirken von öffentlichen Forschungseinrichtungen und pharmazeutischer Industrie im Sinne des Gemeinwohls stiftet. Globale Vernetzung, Transparenz und die breite Verfügbarkeit von anonymisierten Daten haben beispielsweise die Entwicklung von Impfungen enorm beschleunigt, und zwar von ursprünglich zwölf Jahren auf weniger als zwölf Monate. Das ist nicht selbstverständlich und es konnte im konkreten Fall auch auf bereits vorhandenem Grundlagenwissen aufgebaut werden.
Gesundheitsdaten tragen maßgeblich zum Erkenntnisgewinn bei Diagnose, Verlauf und Risikofaktoren von Krankheiten sowie zur Entwicklung von Arzneimittel-Innovationen bei. Und wenn Daten nicht nur erhoben, sondern auch miteinander vernetzt werden und der Zugang zu diesen anonymisierten Daten verbessert wird, könnten beispielsweise Forschungsprojekte im Arzneimittelbereich leichter und schneller aufgesetzt werden. Als Folge dessen würde
- der medizinische Fortschritt vorangetrieben werden
- es stünden schneller neue, innovative Therapien zur Verfügung und
- es könnten immer mehr Krankheiten behandelt werden.
Hoher Nutzen für die Gesellschaft
In weiterer Folge tragen Daten, die in Forschungsregistern erfasst werden, dazu bei, Erkenntnisse über Krankheiten und ihre Verbreitung zu gewinnen. Sie beantworten epidemiologische Fragen, etwa wie viele Patientinnen und Patienten an einer bestimmten Erkrankung leiden. Sie geben Auskunft über Krankheitsverläufe und Risikofaktoren. Zusätzlich bieten sogenannte Forschungsregister neben klinischen Studien neue Perspektiven für die Arzneimittelentwicklung. Für die Erforschung von Krankheiten spielen solche Real World-Daten, eine wichtige Rolle. Die Erkenntnisse aus Forschungsregistern, die über den gesamten Lebenszyklus eines Arzneimittels reichen, unterstützen die Arbeit der pharmazeutischen Industrie , um letztlich Schritt für Schritt mehr Patientinnen und Patienten eine maßgeschneiderte Therapie oder Medikation verfügbar zu machen.
Das bedeutet: Daten zu sammeln, sie zur Verfügung zu stellen und nutzbar zu machen – unter Einhaltung aller Datenschutzrechtlicher Vorgaben - führt letzten Endes zu unmittelbarem Nutzen für einzelne Betroffene und für die Gesellschaft insgesamt.