In diesem Artikel lesen Sie:
- Warum die Entwicklung eines COVID-19 Impfstoffes so schnell gehen kann
- Was ein Rolling Review-Verfahren ist
- Warum auch ein in so kurzer Zeit entwickelter Impfstoff sicher ist
Üblicherweise werden Impfstoffe durchschnittlich über zehn bis 12 Jahre hinweg entwickelt. Bei den Impfstoffkandidaten für COVID -19 steht eine mögliche Zulassung bereits nach ca. einem Jahr bevor. Warum die Impfstoffentwickler hier so rasch vor einem möglichen Erfolg stehen hat mehrerer Gründe.
Kein gänzlich Unbekannter
Das Genom des SARS-CoV-2 Virus war sehr rasch sequenziert und diese Daten wurden der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Man wusste sehr bald, dass es viele Ähnlichkeiten mit dem SARS-Virus von 2002 aufweist, das bereits beforscht wurde. So konnte man auf schon vorhandenem Wissen aufbauen.
Vielfalt an Impfstofftechnologien
Im Vergleich zu z.B. vor 20 Jahren gibt es heute viel mehr Ansätze und Technologien, um Impfstoffe herzustellen. Impfstoff-Entwickler sprechen hier auch von Plattformen, die in den letzten Jahren und schon vor dem Auftreten des Coronavirus gemeinsam für die Erforschung neuer Impfstoffkandidaten in vielfältigen Anwendungen genutzt wurden. Insgesamt lassen sich die über 200 COVID-19-Impfstoffentwicklungen in 8 große Technologie-Plattformen einteilen.
Große, globale klinische Prüfungen
Die Impfstoffkandidaten für COVID-19 werden in sehr großen und globalen Prüfungen (Studien) erforscht. Aufgrund der hohen Fallzahlen und der starken Verbreitung des Virus gelingt es deutlich rascher, die erforderliche Anzahl an Studienteilnehmern zu erreichen. Zudem werden die Ergebnisse überdurchschnittlich rasch publiziert und von anderen Forschern begutachtet.
Frühzeitiger Start der Impfstoffproduktion
Noch während die Prüfungen der Phase 3 laufen, bauen die Impfstoffhersteller parallel zur Entwicklung Produktionsstätten aus und starten die Impfstoffherstellung frühzeitig, bereits vor einer möglichen Zulassung.