Zusammenarbeit mit Ärzteschaft ist durch Gesetze und Verhaltenskodex geregelt. Fortbildung hält Forschung am Puls der Zeit. Industrie sieht sich zur Transparenz verpflichtet.
Wien, 25.4.2016 – Die Zusammenarbeit zwischen Pharmaindustrie und Ärzteschaft ist notwendig, um sowohl die Gesundheitsversorgung als auch den medizinischen Fortschritt in einer immer älter werdenden Gesellschaft weiter zu gewährleisten. Ärzte selbst sind im Sinne einer modernen Versorgung zur Fortbildung gesetzlich verpflichtet. Die hohen Fortbildungskosten und der Mangel an öffentlichen Geldern stellen die Mediziner jedoch vor eine Herausforderung. Die pharmazeutische Industrie unterstützt durch geldwerte Leistungen ärztliche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen, um gemeinsam die Patientenversorgung stetig zu verbessern. Das wird heuer seitens der Industrie auch öffentlich gemacht.
„Fortbildung bedeutet Information über laufende Studien, über Trends in der Medizin oder auch über neu am Markt befindliche medikamentöse Therapien“, erklärt Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Ziel von Fortbildungsveranstaltungen ist etwa, das im Zuge der klinischen Forschung gewonnene Wissen in der Praxis umzusetzen. Umgekehrt können Pharmafirmen aufgrund der medizinischen Erfahrung bei der Anwendung ihrer Produkte im Alltag diese noch besser auf Patientenbedürfnisse abstimmen. Dazu Huber: „Letztendlich profitiert der Patient am meisten von diesem Austausch, indem ihm modernste Therapien zugutekommen.“
Ob und wie Fortbildungen seitens der Industrie gefördert werden können, ist heute strenger denn je geregelt. Auch ist diese Zusammenarbeit heute viel transparenter. Huber erklärt: „Transparenz und klare Regeln kennzeichnen das heutige Miteinander von Industrie und Ärzteschaft. Durch die Offenlegung geldwerter Leistungen wird die Interaktion mit unseren Partnern im Gesundheitswesen für die Patienten noch nachvollziehbarer.“ Bis 30. Juni legen Unternehmen erstmals geldwerte Leistungen auf ihren Webseiten offen, rückwirkend für das vergangene Jahr. Die Website www.transparenz-schafft-vertrauen.at informiert über Details zu dieser Offenlegungsinitiative.
Aktuell finden viele Studien sowie Fortbildungen beispielsweise in den Bereichen Onkologie und Hämatologie statt. Zurückzuführen ist dies auf die zunehmende Spezialisierung von Unternehmen. „Die Branche entwickelt sich von Blockbuster-Medikamenten hin zu Nischen-Produkten. Der Trend geht eindeutig in Richtung individueller, personalisierter Medizin“, sagt Huber. Es handelt sich um große und komplexe Bereiche, die ein hohes Maß an Informations- und Wissensvermittlung verlangen. „Die Durchbrüche der letzten Jahre in der Onkologie motivieren sowohl Industrie als auch Mediziner zu vermehrter Forschung und Information. Betrachtet man die steigende Zahl der Krebspatienten, ist es wenig verwunderlich, dass Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen im Interesse beider Parteien große Bedeutung haben“.