Wird weiterhin weniger Plasma gespendet als vor der Pandemie, schwindet die Grundlage zur Herstellung von plasmatischen Arzneimitteln in Österreich.
Wien, 3. Oktober 2022 – Das Aufkommen an Plasmaspenden ist in Österreich, wie auch weltweit, in den letzten Jahren stark gesunken und liegt mittlerweile mehr als ein Drittel unter dem Niveau von 2019, dem Jahr vor der COVID-19-Pandemie. Bis zu 5,15 Millionen Liter Blutplasma fehlen jährlich in der Versorgung der EU-Länder und müssen aus den USA importiert werden.
Anlässlich der heute startenden Plasma Awareness Week warnt PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog daher vor möglichen Folgen für die medizinische Versorgung in Österreich, sollte weiterhin weniger Plasma als in den Jahren vor der Pandemie gespendet werden: „Medizinisch gut versorgt zu werden, ist für viele in Österreich eine Selbstverständlichkeit. Bei Arzneimitteln, die auf Basis von menschlichem Blutplasma hergestellt werden, ist die Situation allerdings herausfordernd. Denn immer weniger Menschen in Österreich spenden Blutplasma. Das erhöht die Gefahr, dass zu wenig davon als Grundlage für die Herstellung dringend benötigter Arzneimittel zur Verfügung steht. Denn Plasma kann nicht künstlich erzeugt werden.“
Die entsprechenden Produkte kommen beispielsweise im Rahmen von modernen Therapien zur Behandlung von Krebs, Immunerkrankungen und weiteren Krankheiten zum Einsatz. Oftmals erhalten Patientinnen und Patienten Dauertherapien mit auf Plasma basierenden Präparaten. Die Versorgung in diesem Bereich könnte bei einem Spendenmangel gefährdet sein, denn trotz fortschrittlicher Technik dauert es bis zu zwölf Monate, ehe aus der Spende ein fertiges, getestetes Präparat wird. „Umso essenzieller sind kontinuierliche Spenden“, stellt Herzog klar.
Die Plasmaspende ist bundesweit möglich. Dafür sind in Österreich alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren zugelassen. Sie müssen sich gesund fühlen und telefonisch einen Spende-Termin beim nächstgelegenen Plasmazentrum vereinbaren.