Patentschutz hat COVID-19-Impfstoff-Entwicklung beschleunigt. Innovationen schützen zu können, ist eine wichtige Voraussetzung dafür, Forschungsrisiken überhaupt einzugehen.
Wien, 25. Februar 2021 – Angesichts dessen, dass einzelne EU-Abgeordnete die EU-Kommission in einem Brief auffordern, den Patentschutz für COVID-19-Impfungen auszusetzen, weist PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog wiederholt auf dessen enormen Wert für medizinische Innovationen hin: „Der Patentschutz hat es ermöglicht, dass wir uns heute, nach nicht einmal einem Jahr, mit neuartigen Impfungen vor einer Erkrankung mit dem Coronavirus schützen können. Und zwar deshalb, weil die Forscherinnen und Forscher auf bereits vorhandenem Wissen aufbauen konnten. Diesen Vorsprung hätten sie nicht gehabt, gäbe es keinen Patentschutz. Denn dann würde ein wichtiger Anreiz fehlen, um das hohe Risiko, das in der Arzneimittelforschung nun einmal gegeben ist, einzugehen. Das muss man bedenken, wenn man jetzt fordert, den Patentschutz auszusetzen. Gerade angesichts neuer Virusmutationen“, mahnt Herzog.
Anstatt den Patentschutz auf COVID-19-Impfungen und Herstellungsprozesse aufzuheben, zeigen pharmazeutische Unternehmen einen anderen Weg auf, wie die Produktion der enormen Mengen an Impfstoffen, die jetzt benötigt werden, funktionieren kann – nämlich mittels Kooperation. Beispielsweise unterstützen Novartis und Sanofi mit ihren Produktionsstätten BioNTech/Pfizer, Bayer und GlaxoSmithKline werden CureVac bei deren Impfstoffproduktion unter die Arme greifen (vorausgesetzt der Impfstoff erhält eine Zulassung). Auch Moderna holt sich Unterstützung zur Produktion, etwa bei Lonza und Rovi. In Deutschland arbeiten Baxter und Novavax zusammen. „Da geschieht unheimlich viel an Kooperation und es zeigt, wie verantwortungsvoll die Pharmabranche agiert, um diese herausfordernde Situation zu meistern. Anstatt gegen die Branche zu wettern, sollte ihr Kooperationsgeist auch von anderen Kreisen geatmet werden“, so Herzog.
Hebt man den Schutz des geistigen Eigentums jetzt auf, bestraft man die, die sich seit Ausbruch der Pandemie mit aller Kraft und Energie darum bemüht haben und weiterhin bemühen, mit Medikamenten und Impfungen eine wirkungsvolle Waffe gegen das Virus zu finden. „Natürlich ist die soziale Verantwortung ein Anreiz für jedwede Forschung in der Medizin. Es ist aber genauso auch das Wissen darum, dass man seine Erfindung eine gewisse Zeit vor Nachahmung schützen kann, ein Ansporn für die einzelnen Forscherinnen und Forscher als auch für die Unternehmen, die die finanziellen Mittel zur Verfügung stellen“, erklärt Herzog.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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