Patente sind der Treibstoff für Innovationen. Wird der starke Patentschutz aufgeweicht, schwächt man eine Grundfeste der Arzneimittelforschung und damit die Verfügbarkeit medizinischer Innovationen.
Wien, 4. Februar 2020 – Der derzeit herrschende Patentschutz läuft Gefahr, aufgeweicht zu werden. Er ist aber eine der Voraussetzungen, damit sich Unternehmen in der hoch risikoreichen Arzneimittelentwicklung überhaupt engagieren. Dank ihm gibt es immer neue und noch leistungsfähigere innovative Therapien, mit denen Krankheiten entweder erstmals bekämpft oder die Erfolge vorhandener Therapien entscheidend verbessert werden können. Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig: „Will man den Patentschutz aufweichen, im Glauben, damit den Zugang zu innovativen Therapien zu verbessern, bewirkt man damit genau das Gegenteil: weniger Firmen werden in die Arzneimittelentwicklung investieren, es wird weniger Innovationen am Markt geben und der Forschungs- und Wirtschaftsstandort Europa verliert an Bedeutung und Attraktivität gegenüber anderen Regionen, wie etwa Asien oder den USA.“
Zwar gilt in der Arzneimittelentwicklung ein Patentschutz von 20 Jahren, aber dieser beläuft sich effektiv auf lediglich 8 Jahre. Denn die Anmeldung eines Patentes muss sehr früh erfolgen, wo noch lange nicht absehbar ist, ob der Wirkstoff, an dem geforscht wird, auch wirklich als neues Arzneimittel auf den Markt kommen wird. Bis es soweit ist, sind durchschnittlich bereits zwölf Jahre vergangen, oftmals mehr. „Wird in diese Systematik, die sich bewährt hat und dank derer laufend neue Medikamente auf den Markt kommen, eingegriffen, kann man sich ausrechnen, was das für Folgen haben wird“, ist Herzog überzeugt.
Der Nutzen eines starken Patentschutzes ist vielfältig: Eine rege Forschungsaktivität ermöglicht den Patienten frühen Zugang zu innovativen Arzneimitteln, sie generiert wertvolles Know-how bei Fachkräften, schafft Arbeitsplätze und nutzt damit der gesamten Wirtschaft. Ein solider Schutz des geistigen Eigentums stellt daher ein wichtiges Signal für Investitionen in Forschung und Entwicklung dar.
Rückfragehinweis
Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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