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Patentschutz als Fundament für den Fortschritt

Dass COVID-19-Impfstoffe in Rekordzeit entwickelt werden konnten und pharmazeutische Unternehmen unter wirtschaftlichen Risiken weiter forschen, liegt am starken Patentschutz.

Wien, 26. April 2021 – Die neu entwickelten Impfstoffe gegen COVID-19 läuten das Ende der Pandemie ein und helfen Gesundheitssystemen, Wirtschaft und Gesellschaft bei ihrer Rückkehr zur Normalität. Parallel dazu werden 300 Therapien und weiterhin mehr als 200 Impfstoffe für den Einsatz gegen COVID-19 erforscht. Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, aus Anlass des Welttages des geistigen Eigentums: „Dieses Engagement in der Forschung und Entwicklung wäre ohne Patentschutz undenkbar. Denn der Ausblick darauf, seine Erfindung eine gewisse Zeit vor Nachahmung schützen zu können, ist dabei eine zentrale Antriebsfeder, und das seit hunderten Jahren.“

Immer wieder werden Stimmen laut, die eine temporäre Aufhebung des Patentschutzes in Zeiten der Pandemie befürworten. Dies ist laut Herzog aber kontraproduktiv: „Wird der robuste Patentschutz aufgeweicht, schwächt man damit das Fundament der Arzneimittelforschung und gefährdet gleichzeitig die Verfügbarkeit medizinischer Innovationen. Das kann nicht im Sinne von Patientinnen und Patienten sein, die auf neue Therapien warten. Es kann aber auch nicht im Sinne einer breiteren Verfügbarkeit von Arzneimittelinnovationen sein.“

Diese flächendeckende Verfügbarkeit wird gerade jetzt für COVID-19-Impfstoffe als Argument für die Patentaussetzung ins Treffen geführt. Allerdings wird dieser Forderung ohnehin seitens der Impfstoffhersteller Rechnung getragen, beispielsweise durch Lizenzüberlassungen. „Zudem ist und bleibt die Herstellung von Impfstoffen eine hoch komplexe Angelegenheit mit einem äußerst dichten Netz an Zulieferern und Teilproduzenten. So etwas stampft man nicht einfach aus dem Boden, sondern ist eine Arbeit von Jahren. Zumal man auch das entsprechend ausgebildete Personal benötigt“, so Herzog.   

Der Aufwand, Impfstoffe und Arzneimittel zu entwickeln, ist enorm. Durchschnittlich muss dabei mit zwölf Jahren Entwicklungszeit und einem Investment von 2,6 Milliarden US-Dollar gerechnet werden. Warum das bei den COVID-19-Impfstoffen anders und weit schneller gelaufen ist, liegt daran, dass pharmazeutische Unternehmen und andere Organisationen unter Ausnahmebedingungen und Hochdruck geforscht haben und dabei enorme wirtschaftliche Risiken eingegangen sind. Ein solider Schutz des geistigen Eigentums stellt für sie in diesem Zusammenhang das wichtigste Signal für Investitionen in Forschung und Entwicklung dar.

Festzuhalten ist zudem, dass der effektive Schutz vor Nachahmung durch das Patenrecht in der Arzneimittelentwicklung ohnehin nur kurz währt. Dieser Schutz ist wohl mit 20 Jahren bemessen, dauert aber effektiv nur acht Jahre. Denn die Anmeldung der potenziellen Innovation muss bereits im frühen Stadium der Forschung erfolgen, in dem noch unklar ist, ob das Ergebnis erfolgreich sein wird. Zieht man von den 20 Jahren die durchschnittliche Entwicklungsdauer eines Arzneimittels von zwölf Jahren ab, ergibt sich diese sehr begrenzte Schutzdauer.

Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
pharmig.at

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