Obwohl Tests dazu beitragen, virale Erkrankungen frühzeitig festzustellen und ihre Ausbreitung einzudämmen, werden sie immer noch zu selten angewandt.
Wien, 21. November 2022 – Tests können zur Eindämmung von Infektionen und damit zur Entlastung des Gesundheitssystems beitragen. Dennoch werden sie bei viralen Erkrankungen abseits von COVID-19 noch immer viel zu wenig eingesetzt. Die heute startende „Europäische Testwoche“ will die Wahrnehmung für das Vorhandensein von HIV- und Hepatitis-Virustests erhöhen und so mögliche Betroffene dazu ermutigen, diese aktiv in Anspruch zu nehmen.
„Mit welcher Geschwindigkeit und welchen Folgen die Verbreitung von Viruserkrankungen von voranschreiten kann, haben wir in den letzten Jahren der Pandemie gesehen. Tests und damit die Möglichkeit nachzuweisen, ob man mit einem Virus infiziert ist, sind für unterschiedliche Viren vorhanden, abseits von SARS-CoV-2 beispielsweise auch für HIV und Hepatitis. Doch leider fehlen das Wissen darüber, dass es solche Tests überhaupt gibt und auch die Bereitschaft, derartige Tests in Anspruch zu nehmen“, sagt PHARMIG-Generalsekretär Alexander Herzog.
Bis zu 3 Millionen Menschen infizieren sich jedes Jahr weltweit mit Hepatitis. Auffällig in Europa sind die im aktuellen Jahr steigenden Infektionen mit Hepatitis A-Virusstämmen. Bis Ende September wurden über 300 Fälle gemeldet. Umso mehr macht diese Entwicklung die Aktualität der „Europäischen Testwoche“ deutlich. Ein Schritt auf dem Weg zur weitestgehenden Eindämmung sei laut Expertinnen und Experten, auch die Allgemeinbevölkerung in die Früherkennung mitaufzunehmen und vorhandene Teststrukturen bei COVID-19 zu nutzen. Dazu Herzog: „Je früher eine Infektion per Test diagnostiziert werden kann, desto eher können Betroffene behandelt werden. Das erhöht für sie selbst die Chance auf Heilung und verringert für ihre Kontaktpersonen die Gefahr, angesteckt zu werden.“
Laut WHO leiden bis zu 296 Millionen Menschen auf der Welt an Hepatitis B. Hinzu kommen mindestens 58 Millionen Hepatitis C-Fälle und 37,9 Millionen HIV-Infektionen. Die tatsächliche Zahl der Betroffenen wird um ein Vielfaches höher geschätzt. „Es gibt eine hohe Dunkelziffer in der Bevölkerung. Viele Menschen kennen ihren Status gar nicht und wissen daher auch nichts von einer Infektion. Je unkomplizierter der Zugang zu den vorhandenen Testmöglichkeiten ist, desto eher steigt die Akzeptanz, diese Möglichkeiten auch wahrzunehmen. Denn wer testet, übernimmt Verantwortung für sich und für seine Mitmenschen“, so Herzog.
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