• Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
  • 120 Mitgliedsunternehmen für die Arzneimittelversorgung - freiwillige, unabhängige Interessenvertretung
  • Solidarischer Partner im Gesundheitssystem

Mangel an Plasmaspenden gefährdet medizinische Versorgung

  • NEWS
  • 07.10.2024

Rückgang der Plasmaspenden um 20 Prozent erschwert die Herstellung lebenswichtiger Medikamente sowie die Behandlung von Patient:innen zunehmend.


Wien, 7. Oktober 2024 – Blutplasma kommt in vielen unterschiedlichen Gebieten der Medizin zum Einsatz. Jährlich werden in Österreich rund 60.000 Menschen mit lebenswichtigen Präparaten auf Basis von Blutplasma behandelt. Der Bedarf steigt. Doch ein anhaltender Rückgang bei Plasmaspenden setzt die medizinische Versorgung zunehmend unter Druck.

„Die Lage ist besorgniserregend. Überall im Land schlagen Plasmaspendezentren Alarm, weil immer weniger Blutplasma gespendet wird. Schnellt das Spendenaufkommen nicht bald wieder in die Höhe, wird es immer schwieriger, lebenswichtige Behandlungen für alle sicherzustellen, die auf Blutplasmamedikamente angewiesen sind – und das kann jeder von uns sein“, warnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, zu Beginn der heute startenden Plasma Awareness Week.

Die Zahl der Spenden ist in Österreich seit Jahren rückläufig. Wurden 2019, also im Jahr vor der Pandemie, fast 500.000 Liter Blutplasma gespendet, waren es 2023 nur noch rund 400.000 Liter – ein Rückgang um 20 Prozent. Rückmeldungen aus den Plasmaspendenzentren zufolge sei es seit der Pandemie schwieriger geworden, neue Spender:innen in ausreichender Zahl zu gewinnen und zu motivieren, ihr Blutplasma regelmäßig zur Verfügung zu stellen.

Blutplasma wird vor allem bei Transfusionen eingesetzt, um Patient:innen mit schweren Blutungen zu helfen. Es wird auch zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen verwendet, indem fehlende Gerinnungsfaktoren ersetzt werden. Darüber hinaus ist Blutplasma entscheidend für die Herstellung wichtiger Medikamente wie Immunglobuline, die Infektionen und Autoimmunerkrankungen bekämpfen. Da Plasma nicht künstlich hergestellt werden kann, ist deshalb die kontinuierliche Spendenbereitschaft der Bevölkerung von so hoher Relevanz.

So werden zum Beispiel für die Therapie einer Person mit Hämophilie jährlich 1.200 Plasmaspenden benötigt. Permanent hoch ist auch der Bedarf in der Notfallmedizin, insbesondere bei schweren Verletzungen und Verbrennungen, wo Plasma zur Stabilisierung der Patient:innen eingesetzt wird. „Wir dürfen die medizinische Versorgung nicht aufs Spiel setzen. Jede Plasmaspende leistet einen wichtigen Beitrag, um die Lage zu stabilisieren“, betont Herzog.  

In Österreich können alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren Blutplasma spenden. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spendetermin bei einem Plasmazentrum vereinbaren. Einen Überblick bietet beispielsweise die Website https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich

Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
pharmig.at

Share

disrupter-icon

PHARMIG info - Ausgabe 2 | 2024

mit spannenden Einblicken in folgende Themen:

Radikal denken, gemeinsam handeln – in der neuesten Ausgabe analysiert die Ökonomin Maria M. Hofmarcher-Holzhacker den Zustand des heimischen Gesundheitssystems, ordnet politische Entscheidungen der Vergangenheit ein und spricht über notwendige Weichenstellungen für die Zukunft. Außerdem lesen Sie über die wichtige humanitäre Arbeit in Krisengebieten, um die Versorgung aufrechtzuerhalten, oder wie nahe man der Verwirklichung der Utopie der therapeutischen Impfung ist.

PHARMIG info 2 2024
disrupter-icon

Daten & Fakten 2024

Aktuelle Zahlen und Hintergrundinformationen zur Pharmaindustrie und zum Gesundheitswesen!

Daten & Fakten 2024
disrupter-icon

Kompass durch die Patientenrechte

Der Ratgeber
"IHR RECHT ALS PATIENT:IN"
begleitet Sie von der Diagnosestellung über Behandlung und Therapie bis hin zur Nachsorge durch das österreichische Gesundheits- und Sozialversicherungssystem und klärt Sie über Ihre Rechte als Patient:in auf.

Die Broschüre ist auch als gedruckte Version bestellbar - hier geht's zum Download bzw. zum

Bestellformular