Anhaltender Rückgang bei Plasmaspenden setzt medizinische Versorgung in Österreich zunehmend unter Druck.
Wien, 25. Juli 2024 – In Österreich werden jährlich rund 60.000 Menschen mit Präparaten auf Basis von Blutplasma behandelt, und zwar im klinischen Alltag, auf Intensivstationen und in der Präzisionsmedizin. Blutplasma kann nicht künstlich hergestellt werden, weshalb Patientinnen und Patienten auf kontinuierliche Spenden durch Freiwillige angewiesen sind. Eine weltweit rückläufige Spendenbereitschaft und ein gleichzeitig steigender Bedarf setzen die Versorgung mit Blutplasmaprodukten zunehmend unter Druck. Daher ist eine höhere Sensibilität in der Bevölkerung für den Wert von Plasmaspenden notwendig.
Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, erklärt in diesem Zusammenhang: „Die Lage ist besorgniserregend. Im Moment können wir die Versorgung mit Medikamenten auf Blutplasmabasis in Österreich noch sicherstellen. Aber seit der Pandemie sind die Plasmaspenden signifikant weniger geworden und dieser Rückgang konnte auch noch nicht aufgeholt werden. Dabei wären noch mehr Spenden notwendig, weil der Bedarf an Plasma in der Medizin immer weiter steigt.“
Vor der Pandemie, im Jahr 2019, wurden in Österreich insgesamt 499.992 Liter Blutplasma gespendet und zu Arzneimitteln verarbeitet. 2023 waren es nur rund 400.000 Liter und damit um 20 Prozent weniger. Dabei gibt es heute mehr Plasmaspendezentren in Österreich als noch vor einigen Jahren. „Umso wichtiger ist es daher, die Öffentlichkeit darauf aufmerksam zu machen, wie wichtig, ja mitunter lebensnotwendig es ist, Blutplasma zu spenden“, so Herzog.
Blutplasma ist vielseitig einsetzbar und dient als Rohstoff für mehr als 100 verschiedene Medikamente, die es Menschen, ob auf der Unfallstation oder bei bestimmten Erkrankungen, ermöglichen, ein weitgehend normales Leben zu führen.
„Die Zeit drängt. Denn der Herstellungsprozess vom Zeitpunkt der Plasmaspende bis zum fertigen Präparat kann bis zu zwölf Monate betragen. Das macht gerade das kontinuierliche Sammeln von Blutplasma so wichtig“, mahnt Herzog und ergänzt: „Jeder von uns könnte im Laufe seines Lebens auf eine Plasmaspende angewiesen sein. Wer sein Blutplasma spendet, leistet einen wertvollen Beitrag, um die medizinische Versorgung für uns und andere im Notfall sicherzustellen. Wer spendet, rettet Leben.“
In Österreich sind Menschen zwischen 18 und 60 Jahren zur Plasmaspende zugelassen. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spendetermin bei einem Plasmazentrum vereinbaren. Weitere Informationen und eine Übersicht der Plasmazentren sind unter folgendem Link abrufbar: https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
pharmig.at