Intensive Impfstoffforschung bringt beständig neue Impfstoffe. Demographische Faktoren sollten Einzug in Impfempfehlungen finden.
Wien, 12. Dezember 2017 – Wenn im Jänner 2018 der Österreichische Impftag über künftige Impfstoffe informiert, zeigt das das unablässige Bemühen, auch in diesem Bereich die Versorgung stetig zu verbessern. „Wissenschaft und Forschung, Akademia und pharmazeutische Industrie treiben wichtige Entwicklungen voran, damit die Zukunft verbesserte und neue Impfstoffe bringen kann – sie sind nach wie vor das wirksamste Schutzschild gegen Infektionskrankheiten“, sagt Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Den Fortschritten in der medizinischen Versorgung wirken jedoch steigende Impfskepsis und unterdurchschnittliche Durchimpfungsraten bei Erwachsenen entgegen. Gleichzeitig werden Impfungen vor allem durch die stetig älter werdende Bevölkerung immer notwendiger.
Steigende Lebenserwartung und sinkende Geburtenraten führen dazu, dass weltweit der Anteil der über 60jährigen steigt „Die nationalen Empfehlungen rund um den Impfschutz sollten daher um Impfungen speziell für Erwachsene und Personen über 65, die für viele Infektionen besonders gefährdet sind, erweitert werden“, erläutert Mag. Renée Gallo-Daniel, Präsidentin des Österreichischen Verbands der Impfstoffhersteller (ÖVIH). Ein Verzicht auf die Versorgung dieser Gruppen mit Impfstoffen mindert die Vorteile der präventiven Medizin. „Impfungen sollten, so wie ein gesunder Lebensstil, als wichtige Säule der Prävention bei Erwachsenen gesehen werden“, führt Gallo-Daniel weiter aus. Schließlich ginge es auch um die Schutzwirkung durch die sogenannte Herdenimmunität, so Gallo-Daniel. Sind ausreichend viele Menschen gegen einen Krankheitserreger immunisiert, sind auch nicht-immune Menschen, wie oftmals Kleinkinder, geschützt.
Äußerst bedenklich ist daher die zunehmende Skepsis gegenüber Impfungen. Trotz eindeutiger Vorteile und Möglichkeiten, die Impfungen leisten, nimmt das Vertrauen in deren Sicherheit ab. „Wer Krankheiten wie etwa Kinderlähmung dank Schutzimpfung nicht mehr erleben musste, unterschätzt oftmals die Folgen einer solchen Erkrankung. Es ist bedenklich, dass immer mehr Menschen aus Nachlässigkeit oder gar bewusst auf den Gesundheitsschutz durch Impfungen verzichten“, so Huber. Häufig führe Impfskepsis dazu, dass kleine Impfreaktionen, wie etwa eine gerötete Einstichstelle oder leichtes Fieber, enorm überschätzt würden. „Der Erfolg der Impfungen wurde ihnen selbst zum Verhängnis, denn die Angst vor der Impfung überwiegt die Angst vor der Krankheit“, stellt Huber fest. Das Anliegen des ÖVIH und der Pharmig folgt dem Motto von Vaccines Europe, der Dachorganisation der Impfstoff herstellenden Industrie: „Lebenslanges Impfen - Impfen ein Leben lang“. Dazu ÖVIH-Präsidentin Gallo-Daniel: „Es ist uns wichtig zu betonen, dass sich alle ÖsterreicherInnen, unabhängig vom Alter und ihrer Lebenssituation, durch Impfungen schützen können.“