Österreich im internationalen Ranking unter den Ländern mit der besten Versorgung bei Krebs. Forderung nach mehr Forschung im Land.
Wien, 31. Jänner 2018 – Eine neue Studie zu den Überlebensraten bei Krebs stellt Österreich ein gutes Zeugnis aus. Was bereits seit längerem durch eine ältere Studie belegt war, wurde nun bestätigt: Im Jahr 2014 zeigte die EUROCARE 5-Studie auf, dass Österreich zu jenen Ländern zählt, in denen die Patienten mit Prostata-, Lungenkrebs oder Nierenzellkarzinom dank guter Versorgung länger mit ihrer Krebserkrankung leben als in anderen europäischen Ländern. Mit der gestern veröffentlichten Studie zu den globalen Trends bei den Krebsüberlebensraten wird sichtbar, dass die Versorgung von Krebspatienten in Österreich insgesamt sehr gut ist, verglichen mit anderen Ländern. Dazu Mag. Martin Munte, Präsident der Pharmig: "Auch wenn die Diagnose Krebs für jeden einzelnen einen Schicksalsschlag bedeutet, lässt sich trotzdem festhalten: Wenn Krebs, dann in Österreich."
Den Grund für das gute Abschneiden erklärt Pharmig-Generalsekretär Dr. Jan Oliver Huber folgendermaßen: "Unsere bestens ausgebildeten medizinischen Experten und eine gute Infrastruktur tragen zu diesen erfreulichen Ergebnissen bei. Für eine optimale Versorgung ist aber nicht zuletzt der rasche Zugang zu innovativen Therapien unerlässlich. Hier sollte es das Bekenntnis der Politik dafür geben, alles daran zu setzen, dass das so bleibt."
Eine wichtige Maßnahme, diesen raschen Zugang zu Therapien auch in Zukunft für die heimischen Patienten sicher zu stellen, ist die Stärkung der Arzneimittelentwicklung in Österreich. "Wo viel geforscht wird, haben Patienten die Möglichkeit, an klinischen Studien teilzunehmen. Das verschafft ihnen die Chance, ehestmöglich in den Genuss innovativer Therapien zu kommen", erklärt Huber. Dass es gerade in der Onkologie laufend neue und positive Meldungen zu Fortschritten in der Therapie gibt, hat dieser Tage auch einer der anerkanntesten heimischen Onkologen, Prof. Dr. Christoph Zielinski, im Zuge einer Pressekonferenz bestätigt. "Neben Professor Zielinski genießen viele heimische Krebsspezialisten einen international herausragenden Ruf. Es sollte alles dazu getan werden, dieses Know-how weiter aufzubauen und vor allem auch im Land zu halten - nicht zuletzt für die Krebspatienten in Österreich", ist Munte überzeugt.
Nach internen Pharmig-Erhebungen nahmen im Jahr 2016 über 1.600 Patienten an klinischen Studien im Bereich Krebs teil. Die Onkologie ist dabei das meist beforschte Gebiet: 186 (41,7%) der insgesamt 448 klinischen Prüfungen fanden 2016 zu Krebstherapien statt. Je mehr klinische Prüfungen in Österreich durchgeführt werden, umso eher haben Patienten frühesten Zugang zu innovativen Therapien. "Daher ist es uns ein großes Anliegen, dass die Forschung in Österreich gestärkt wird, und zwar mit dem Bekenntnis der Regierung zu höherer Förderung der Grundlagen- als auch der angewandten Forschung", betont Munte. Was starke Forschung hervorzubringen vermag, zeigte sich beispielsweise im Jahr 2017 in der europaweiten Zulassung von 35 neuen Wirkstoffen, allein elf davon für die Behandlung von Krebserkrankungen.