Die Aktivitäten der klinischen Arzneimittelentwicklung und ihre Transparenz haben 2018 zugenommen und ebnen den Weg für die zukünftige Versorgung mit innovativen Medikamenten.
Wien, 20. Mai 2019 – Die klinische Forschung in Österreich verzeichnete im Vorjahr mehr klinische Prüfungen, in deren Rahmen Arzneimittel entwickelt und getestet werden: 283 klinische Prüfungen wurden 2018 bei der Behörde beantragt. 2017 waren es noch 234 Anträge. „Seit Jahren ist die Zahl klinischer Prüfungen kontinuierlich gesunken. Diese Entwicklung im Jahr 2018 ist erfreulich und bedeutet, dass der Forschungsstandort Österreich an Knowhow gewinnt und Patienten somit weiterhin Zugang zu hochinnovativen Medikamenten erhalten“, sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der Pharmig.
Im Rahmen klinischer Prüfungen erhalten Patienten frühen Zugang zu neuen Arzneimitteln: 84 Arzneimittel wurden 2018 in der Europäischen Union zugelassen, 42 davon mit einem neuen Wirkstoff. Ihre Entwicklung basiert auf klinischen Prüfungen und der Zusammenarbeit vieler unterschiedlicher Partner, wie beispielsweise Patienten, Klinikärzten, speziell ausgebildete „Study Nurses“, Behörden, Ethikkommissionen und pharmazeutischen Industrie.
Die jährliche Umfrage der Pharmig unter ihren Mitgliedsunternehmen bestätigt eine hohe Forschungsaktivität in Österreich mit 455 laufenden klinischen Prüfungen und 6.064 teilnehmenden Patienten im Jahr 2018. Mit 206 Studien ist die Onkologie weiterhin der am intensivsten erforschte Bereich in Österreich.
Die in den letzten Jahren gestiegene Transparenz bei klinischen Prüfungen ermöglicht es Ärzten, Forschern, Patienten und ihren Vertretern, sich ausreichend über neue Entwicklungen zu informieren. Denn jede in der EU durchgeführte klinische Prüfung muss noch vor ihrem Start in der EudraCT-Datenbank registriert werden und spätestens ein Jahr nach ihrem Ende einen Ergebnisbericht vorweisen. Eine Zusammenfassung dieses Ergebnisberichtes steht dann der Öffentlichkeit im online abrufbaren EU Clinical Trials Register zur Verfügung. Derartige Transparenzinitiativen der pharmazeutischen Industrie und der Europäischen Arzneimittelagentur EMA haben in den letzten Jahren dazu beigetragen, die Nachvollziehbarkeit von klinischen Prüfungen zu steigern.
„Die gestärkte Transparenz erhöht das Vertrauen in die Art und Weise, wie neue Arzneimittel für Patienten entwickelt und getestet werden. Wenn pharmazeutische Unternehmen klinische Prüfungen finanzieren, führt dies nicht nur zur frühzeitigen Behandlung von Patienten, sondern auch zur langfristig finanziellen Entlastung des Gesundheitssystems. Klinische Prüfungen erfüllen somit eine gesellschaftlich wertvolle Rolle. Denn ohne sie gibt es keinen Fortschritt in der Medizin“, erklärt Herzog.
Rückfragehinweis
Pharmig – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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