Impfmüdigkeit lässt Infektionskrankheiten wie Masern wieder aufkeimen. Impfen ist wichtigste Präventionsmaßnahme und ethische Verpflichtung.
Wien, 11. Jänner 2017 –„Impfungen sind nach wie vor das wichtigste Schutzschild gegen gefährliche Infektionskrankheiten. Umso bedenklicher ist es, dass immer mehr Menschen aus Nachlässigkeit oder gar bewusst auf diesen Gesundheitsschutz verzichten“, sagt Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig. Krankheiten, die längst ausgerottet sein sollten, flammen deshalb wieder auf: 309 Masernfälle gab es in Österreich im Jahr 2015 . Mit einer Inzidenz (Neuerkrankungsrate) von 35,3 gemeldeten Fällen je einer Million EinwohnerInnen liegen wir bei Masern europaweit an der unrühmlichen zweiten Stelle nach Kroatien. „Wer sich und andere schützen möchte, lässt sich impfen“, appelliert Huber anlässlich des Österreichischen Impftages 2017.
„Solidarität und sozialer Zusammenhalt sind der Schlüssel für das Gelingen von Impfprogrammen und eine gesündere Bevölkerung“, sagt Huber. Denn wer geimpft ist, schützt nicht nur sich selbst, sondern auch andere, die beispielsweise wegen eines geschwächten Immunsystems nicht selbst immunisiert werden können. Ab 95 % Durchimpfungsrate greift der Herdenschutz, der verhindert, dass sich Infektionskrankheiten flächendeckend ausbreiten. Huber: „130 Impfstoffe sind in Österreich zugelassen – jeder einzelne davon ist ein wichtiger Baustein in der Eliminierung von Infektionskrankheiten wie etwa Masern oder Diphterie.“
Doch zunehmend werden Impfungen zu einem Opfer ihres eigenen Erfolges: Wer Krankheiten wie etwa Kinderlähmung dank Schutzimpfung nicht mehr erleben musste, unterschätzt oftmals die Folgen einer solchen Erkrankung, während mögliche, kleine Impfreaktionen wie etwa eine gerötete Einstichstelle oder leichtes Fieber, enorm überschätzt werden. Die Aufklärungsprogramme des BMGF und die Beratung durch Ärztinnen und Ärzte seien daher besonders wertvoll: „Es gilt, der Bevölkerung wieder in Erinnerung zu rufen, welche immens wichtige Schutzfunktion Impfungen für den einzelnen aber auch für uns alle haben. Impfen ist ethische Pflicht!“, so Huber.