Vielversprechende Zwischenergebnisse einzelner Studien geben Hoffnung auf eine alsbaldige Zulassung eines Impfstoffes gegen Sars-CoV-2.
„Die Erforschung von Impfstoffen gegen Sars-CoV-2 ist weit fortgeschritten, erste Anträge bei Arzneimittelbehörden sind bereits in Sicht. Das gibt Zuversicht, dass wir mit einer effektiven Waffe gegen das derzeit grassierende Coronavirus ins Jahr 2021 starten“, zeigt sich Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, angesichts jüngster Meldungen zur Corona-Impfstoff-Entwicklung erfreut.
Ein genauer Zeitpunkt, ab wann eine derartige Impfung für die Bevölkerung in Österreich und Europa zur Verfügung stehen wird, lässt sich zwar aktuell noch nicht festlegen, dennoch deutet vieles darauf hin, dass noch im Winter erste Impfungen zugelassen werden könnten. Zuletzt gaben BioNTech und Pfizer bekannt, einen Meilenstein in der klinischen Phase 3 erreicht zu haben, in der ein Wirkstoff an vielen freiwilligen Studienteilnehmenden erprobt wird. Sie wollen um eine Zulassung zunächst bei der amerikanischen Zulassungsbehörde FDA ansuchen.
„Die Euphorie darf allerdings nicht darüber hinwegtäuschen, dass die zurzeit erforschten Wirkstoffe noch einiges an Tests zu bestehen haben. So muss beispielsweise geklärt werden, bei welchen Menschen der Wirkstoff gut wirkt, wo dagegen nur bedingt oder gar nicht“, gibt Herzog zu bedenken. Dabei geht es beispielsweise darum, ob Erwachsene anders als Kinder auf den Wirkstoff reagieren und wie sich die neue Therapie bei Personen unterschiedlicher Ethnien und Populationen verhält. „Es ist daher umso erfreulicher, dass derzeit mehrere Impfstoff-Kandidaten im Rennen sind und einige davon schon in groß angelegten Studien erprobt werden“, sagt Herzog.
Unerwähnt will der Verbandsvertreter auch nicht lassen, dass besonderes Augenmerk auf den Sicherheitsaspekt gelegt wird: „Auch wenn sich jetzt bereits in kürzester Zeit positive Ergebnisse zeigen, so geht die Schnelligkeit bei der Erforschung eines wirksamen, neuen Impfstoffes nicht auf Kosten der Sicherheit. Denn wie bei allen Medikamenten, die neu zugelassen werden, muss auch hier der Nutzen das Risiko überwiegen“, erläutert Herzog. Wie groß die Verantwortung ist, wissen sowohl die forschenden Unternehmen als auch die Behörden, die die Studien akribisch kontrollieren und letztlich auch über das „Ja“ in der Zulassung entscheiden.
Verantwortung zeigt sich aber auch auf Seiten der Politik, denn immerhin werden erste Vorab-Verträge mit jenen Unternehmen geschlossen, deren Forschungsprojekte schon sehr weit gediehen sind. Dazu Herzog: „Das ist zwar für alle Beteiligten ein extrem hohes Risiko, es ist aber ganz im Sinne der Bevölkerung. Schließlich wird dadurch ermöglicht, dass eine Impfung sofort nach Zulassung in großen Mengen vorhanden sein kann. Immerhin werden im Falle von Sars-CoV-2 mehrere hundert Millionen Impfstoff-Dosen allein für Europa benötigt“, erklärt Herzog.
Es ist zu hoffen, dass keines der derzeit laufenden Forschungsprojekte in den letzten Entwicklungsphasen scheitert, dennoch ist dieses Risiko eines der Merkmale der Arzneimittelentwicklung. „Wie groß die Gefahr ist, mit einem neuen Wirkstoff zu scheitern, zeigt allein der Umstand, dass von 5.000 bis 10.000 Anfangssubstanzen im Durchschnitt lediglich eine einzige als Medikament zugelassen wird. Dieser Prozess nimmt in der Regel bis zu zwölf Jahre, oftmals noch mehr in Anspruch und kostet den Unternehmen durchschnittlich mehr als zwei Milliarden Euro“, erklärt Herzog. Jetzt läuft zwar alles deutlich schneller ab, aber das unternehmerische Risiko bleibt dennoch bestehen. „Trotz dieser Tatsache sind wir zuversichtlich, dass uns schon bald eine Impfung und damit auch ein wirkungsvoller Schutz gegen eine Infektion mit dem COVID-19-Virus zur Verfügung steht. Damit wir alle langsam wieder zu einer Normalität im zwischenmenschlichen Umgang kommen“, so Herzog.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communication & PR
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