Moderne Krebsmedizin erhöht Überlebenschancen und Lebensqualität von Patientinnen und Patienten. Österreich verzeichnet europaweit hohe Überlebensraten.
Wien, 26. Mai 2021 – Die Zahl der Krebs-Neuerkrankungen ist in den letzten 20 Jahren europaweit um 50 Prozent gestiegen. Allein vergangenes Jahr wurde bei 2,7 Millionen Menschen in der Europäischen Union Krebs diagnostiziert. Allerdings nahm die Anzahl der Todesopfer hingegen nur um 20 Prozent zu, wie aus dem “Comparator Report on Cancer in Europe“ des schwedischen Institute of Health Economics (IHE) hervorgeht. Dazu beigetragen haben Verbesserungen bei Prävention, Diagnose und Behandlung, die auch im Rahmen des Europäischen Plans zur Krebsbekämpfung forciert werden.
Im Vergleich zu anderen Ländern in der Europäischen Union sind die Überlebenschancen bei Krebs in Österreich klar gestiegen. Laut Statistik Austria lag das relative 5-Jahres-Überleben im Zeitraum zwischen 2011 und 2015 hier zu Lande bei 61 Prozent. Damit besetzt Österreich den fünften Platz hinter Schweden, Finnland, Island und Belgien. Schlusslicht in der EU ist laut Eurocare-Studie Bulgarien mit einer Überlebensrate von 39 Prozent. Zum Vergleich: In der Periode zwischen 1991 und 1995 lag das relative 5-Jahres-Überleben bei Betroffenen in Österreich noch bei 53,1 Prozent. Dazu Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich der derzeit laufenden European Cancer Week: „Der Einsatz innovativer Therapien in der modernen Krebsmedizin sorgt dafür, dass Betroffene immer mehr Lebensqualität und wertvolle Lebenszeit gewinnen. Auch wenn die Diagnose Krebs eine große Herausforderung und Belastung für Betroffene und ihre Angehörigen bedeutet, so stellt sie nicht mehr automatisch ein Todesurteil dar.“
Oft werden Krebserkrankungen erst in einem fortgeschrittenen Stadium entdeckt und verschlechtern so die Prognose des Krankheitsverlaufs. „Der regelmäßige Gang zur Vorsorgeuntersuchung hilft, Krebs so früh wie möglich zu diagnostizieren, mit der Behandlung zu beginnen und so die Chance auf Heilung zu erhöhen“, so Herzog. Laufend werden hierfür neue, innovative Arzneimittel in der Onkologie zugelassen. Zwischen 1995 und 2020 waren es 145. Allein im letzten Jahr kamen 21 Krebsmedikamente auf den Markt, elf davon mit neuem Wirkstoff.
40 Prozent der Krebsfälle wären vermeidbar. Vor allem Lebensstilfaktoren wie Tabakkonsum, Übergewicht oder Alkoholkonsum begünstigen die Entstehung von Krebs. Mit mehr als 4.700 Neuerkrankungen im Jahr zählt besonders Lungenkrebs laut Statistik Austria zu den häufigsten Krebserkrankungen in Österreich. Das relative 5-Jahres-Überleben hat sich zwar in den letzten zwei Jahrzehnten beinahe verdoppelt, das ist aber kein Freibrief dafür, die Auswirkungen des Rauchens auf die leichte Schulter zu nehmen. „Rauchen ist die Ursache vieler vermeidbarer Folgeerkrankungen, wobei Krebs zu den bekanntesten zählt. Wer mit dem Rauchen aufhört oder bestenfalls gar nicht erst damit anfängt, leistet einen Beitrag zur Entlastung des Gesundheitssystems“, stellt Herzog mit Blick auf den Weltnichtrauchertag am 31. Mai klar, der gleichzeitig das Ende der europäischen Krebswoche markiert.
Damit Betroffene nach einer Krebsdiagnose mehr darüber erfahren, wie sie selbst ihre Therapie mitbestimmen und finanzielle sowie betreuende Unterstützung erhalten können, gibt es die Online-Schulung „Das Recht auf die bestmögliche Therapie“ auf dem Info-Portal selpers.com. Die Teilnahme ist kostenlos und ohne Anmeldung unter folgendem Link möglich: https://selpers.com/kurs/bestmoegliche-therapie-bei-krebs/
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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