Hepatitis frühzeitig erkennen und Verbreitung verhindern
Hepatitis-Infektionen sind über einfache Tests feststellbar und einzelne Formen dank innovativer Therapien sogar heilbar. Wichtig: Bewusstsein für Tests in der Bevölkerung schärfen.
Wien, 28. Juli 2021 – 354 Millionen Menschen auf der Welt leben laut Zahlen der Weltgesundheitsorganisation WHO mit chronischer Hepatitis B und C. Allein in Österreich sollen laut ÖGK Forum Gesundheit und Hepatitis Hilfe Österreich rund 130.000 Personen betroffen sein. Viele von ihnen wissen nichts von ihrem Status. Die Situation hat sich durch die COVID-19-Pandemie noch verschlechtert, denn weltweit wurden weniger Menschen getestet und auch immer mehr Behandlungen aufgeschoben. Um die Verbreitung von Hepatitis zu verhindern, sollten die vorhandenen Testangebote angenommen werden.
„Viele Betroffene ahnen nichts von ihrer Erkrankung und verbreiten das Virus weiter. Dabei lässt sich eine Infektion leicht über einen Test nachweisen. So können Betroffene früher behandelt und die Ausbreitung gestoppt werden“, sagt Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, anlässlich des heutigen Welt-Hepatitis-Tages.
Je nach Virustyp unterscheidet man zwischen Hepatitis A, B, C, D und E. Hepatitis-Viren können zu unterschiedlich schweren Leberentzündungen führen, die ausheilen oder wie bei den Varianten B, C, D und E chronisch werden und im weiteren Verlauf Leberzirrhose und Leberzellkrebs begünstigen können.
„War früher bei Hepatitis C oftmals eine Lebertransplantation die einzige Behandlungsoption, ermöglichen heute innovative Arzneimittel Fortschritte in der Therapie. Für Betroffene bedeutet das etwa eine verkürzte Behandlungsdauer, hohe Heilungsraten und deutlich geringere Nebenwirkungen“, erklärt Herzog. Insgesamt zehn innovative Therapiekonzepte zur Behandlung von Hepatitis C stehen Patientinnen und Patienten derzeit in Österreich zur Verfügung. Gleichzeitig wird weltweit an rund 75 Arzneimittelprojekten geforscht.
„Erfreulich ist, dass von Hepatitis C geheilte Patientinnen und Patienten keine weitere Behandlung mehr benötigen. Umso einfacher wäre es, den Vormarsch von Hepatitis Viren zu stoppen. Dazu muss aber das Bewusstsein in der Bevölkerung geschärft werden, sich testen zu lassen“, so Herzog.
In Österreich sind Hepatitis-Infektionen meldepflichtig. 2019 wurden laut Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz 1.206 Neuerkrankungen von Hepatitis B und 1.183 von Hepatitis C gemeldet. 2020 waren es 953 neue Fälle von Hepatitis B und 840 von Hepatitis C. Dieser Rückgang wird mit der geringeren Zahl von durchgeführten Tests in Verbindung gebracht.
Eine Übersicht von bundesweit zur Verfügung stehenden Testmöglichkeiten und Anlaufstellen bei Hepatitis ist u.a. auf der Webseite der Hepatitis Hilfe Österreich und der AIDS-Hilfe Wien abrufbar.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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