Kosten für Behandlung sind deutlich geschrumpft. Wesentlich ist nun, dass Bevölkerung um die Gefahr von Hepatitis weiß und sich testen lässt.
Wien, 27. Juli 2017 – Dank innovativer Therapien ist Hepatitis C von einer schwerwiegenden chronischen Erkrankung zu einer eliminierbaren Infektion geworden. Erstmals ist eine Heilung dieser Viruserkrankung möglich, die unbehandelt zu einer schweren Schädigung der Leber bis hin zu Leberkrebs führen kann. „Das ist ein Meilenstein in der Therapie dieser Krankheit. Erfreulicherweise steht die Behandlung mit neuen Arzneimitteln seit kurzem zudem allen Betroffen in Österreich zur Verfügung und wird nicht mehr nur bei fortgeschrittener Erkrankung eingesetzt“, so Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig anlässlich des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli.
Nicht nur die Zahl an Patienten ist seither geschrumpft, sondern auch die Höhe der Behandlungskosten. Dazu Huber: „Heute kostet die Therapie mit innovativen Hepatitis C-Medikamenten deutlich weniger als noch vor einem Jahr. Hinzu kommt, dass die Menschen, die geheilt sind, keiner weiteren Behandlung oder lebenslanger Medikation bedürfen. Damit tragen die innovativen Arzneimittel auch auf lange Sicht wesentlich dazu bei, Kosten zu sparen.“
Das Ziel der WHO, die virale Hepatitis bis 2030 auszurotten, ist damit in greifbare Nähe gerückt. Nun braucht es jedoch eine klare Strategie und ein Bekenntnis zu einem gemeinsamen Vorgehen, auch in Österreich. „Ein wichtiger Schritt wäre die tatsächliche Errichtung eines zentralen Hepatitis C-Registers, um eine solide Datenbasis und eine evidenzbasierte Entscheidungsgrundlage zu schaffen. Denn obwohl Hepatitis eine meldepflichtige Erkrankung ist, gibt es eine hohe Dunkelziffer – viele Betroffene wissen selbst nichts von ihrer Infektion und verbreiten das Virus weiter“, so Huber. Standardmäßige Screenings, insbesondere bei Risikogruppen, und eine rasche Therapie im Falle eines positiven Tests wären zielführend, um Hepatitis C auf lange Sicht zu eliminieren.