Welt-Hepatitis-Tag am 28. Juli: Neue Therapien ermöglichen erstmals Heilung – danach selbe Lebenserwartung wie Allgemeinbevölkerung
Wien, 26. Juli 2016 – Rund 2.700 Hepatitis C-Infizierte haben in Österreich bislang Zugang zu den neuen medikamentösen Therapien erhalten, die erstmals eine Heilung dieser Viruserkrankung ermöglichen und seit letztem Jahr vermehrt eingesetzt werden. Betroffenen bleiben damit eine lebenslange Behandlung und schwerwiegende Eingriffe wie etwa Transplantationen in Folge von Leberkrebs erspart. Dennoch sind im vergangenen Jahr in Österreich 260 Menschen an Virushepatitis gestorben. Mit den neuen Therapieoptionen werden diese Todesfälle der Vergangenheit angehören – aber nur, wenn die Patienten auch behandelt werden.
„Mit der Hepatitis C-Therapie ist der pharmazeutischen Industrie ein echter Durchbruch gelungen. Die Heilungschancen liegen bei über 95 Prozent, die Therapien haben im Vergleich zur bisherigen Interferon-Behandlung kaum Nebenwirkungen und sind hoch effektiv – die Behandlung dauert nur wenige Wochen. Nun gilt es sicherzustellen, dass alle Betroffenen auch Zugang zu diesen innovativen Therapien erhalten“, fordert Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig aus Anlass des Welt-Hepatitis-Tages am 28. Juli. Denn das beste Medikament sei nutzlos, wenn es den Patienten nicht zur Verfügung stehe.
Eine kürzlich präsentierte italienische Langzeitstudie hat den lebensrettenden Effekt der medikamentösen Hepatitis C-Therapie belegt. Es ist erwiesen, dass Menschen mit einer ausgeheilten Hepatitis C eine normale Lebenserwartung haben. Die Krankheit selbst verläuft chronisch und sollte daher so frühzeitig wie möglich behandelt werden, um Unannehmlichkeiten für Betroffene und unnötige Kosten für das Gesundheitswesen zu verhindern.
Huber plädiert daher im Sinne einer gesunden Bevölkerung dafür, die Therapien noch mehr Betroffenen noch rascher zugänglich zu machen: „Die Solidarbeiträge der Pharmawirtschaft an die Sozialversicherung – für heuer sind dies 125 Mio. Euro – schaffen Freiräume für die Krankenkassen und ermöglichen ihnen, innovative Therapien frühzeitig den Patienten zur Verfügung zu stellen. Das muss nun auch geschehen! Gerade bei Hepatitis C trägt jeder geheilte Patient dazu bei, die Krankheit auf lange Frist auszurotten.“