Erkrankungen des Gehirns nehmen weltweit zu. Ihre Vorbeugung wird damit umso wichtiger, genauso auch die Forschung zu Präventionsmaßnahmen und neuen Therapien.
Wien, 15. März 2024 – Im Rahmen der kürzlich abgehaltenen Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Neurologie (ÖGN), bei der PHARMIG-Präsident Ingo Raimon mit weiteren Expert:innen zum Thema „Gehirngesundheit“ diskutierte, betont der Verbandsvertreter die Bedeutung der Prävention: „Erkrankungen des Gehirns wie Demenz, Migräne, Epilepsie, Schlaf-Wach-Störungen, Kopfschmerzen, Hirnschlag oder auch Parkinson und Multiple Sklerose nehmen weltweit zu. Damit steigt auch deren gesundheitliche, psychosoziale und wirtschaftliche Belastung. Gleichzeitig wären laut Studien bis zu 40 bis 50 Prozent dieser Erkrankungsfälle vermeidbar. Umso wichtiger ist es daher, verstärkt darüber zu sprechen, wie neurologische Erkrankungen möglichst vermieden werden können.“ Raimon weist in diesem Zusammenhang auch darauf hin, dass die Gehirnforschung intensiviert werden muss, um weitere Erkenntnisse sowohl über Krankheitsursachen als auch über Möglichkeiten zur Vorbeugung zu gewinnen.
Neurologische Erkrankungen sind die Hauptursache für Behinderungen und die zweithäufigste Todesursache weltweit. In der Neurologie bzw. Nervenheilkunde standen bislang Symptome im Vordergrund. Immer häufiger aber wird die Notwendigkeit gesehen, Maßnahmen zu treffen, um derartige Erkrankungen möglichst zu vermeiden und möglichst lange gesund zu bleiben. Dazu zählt, verhaltensbedingte Risikofaktoren zu minimieren, beispielsweise durch mehr Bewegung, eine ausgewogene Ernährung, nicht zu rauchen und wenig bis gar kein Alkoholkonsum. Dazu hatte im vergangenen Jahr die WHO einen weltweiten Aktionsplan veröffentlicht.
Die Forschung fokussiert daher verstärkt auch auf Maßnahmen, um das Gehirn möglichst lange gesund zu halten. Dazu leisten die Künstliche Intelligenz und die Präzisionsmedizin einen immer größeren Beitrag: „Mittlerweile können kleinste Veränderungen bei Neurofunktionen festgestellt werden, etwa durch Sprachproben, die man jährlich abliefert und von der KI analysieren lässt. Was die Entwicklung innovativer Therapien und auch den gesamten Bereich der Medikamentenherstellung betrifft, so sehen wir ein großes Potenzial in der Digitalisierung. Prozesse werden zunehmend digitalisiert, was einerseits mehr Effizienz ermöglicht und andererseits gerade in der Forschung neue Möglichkeiten schafft. Das zeigt sich auch in den Portfolios der forschenden pharmazeutischen Unternehmen, die immer häufiger Produkte in der Neurologie umfassen. All das kommt in Summe der Patientenversorgung zugute“, ist Raimon überzeugt.
Damit die Forschung aber weitere Erkenntnisse und Behandlungsoptionen liefern kann, sei es, so Raimon, notwendig, diese entsprechend zu fördern: „Gerade für Österreich würde ich mir mehr Forschung wünschen, nicht nur in der Neurologie. Wir müssen schauen, dass ‚Made in Austria‘ bestmöglich erhalten bleibt. Genauso wichtig ist es aber auch, das ‚Made with Austria‘ zu stärken, also internationale Medikamentenforschung zumindest mit österreichischer Beteiligung. Das gilt es gemeinsam mit Politik, Medizin und Industrie zu verfolgen. Aber da haben wir nur dann wirklich eine Chance, wenn in letzter Konsequenz auch die Preise von innovativen und bewährten Medikamenten fair gestaltet werden. Das ist ein wichtiger Standortfaktor.“
Rückfragehinweis
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