Kein Abwandern einer zentral wichtigen Antibiotikaproduktion nach Asien. Forderungen des Pharma-Verbandes zur Versorgungssicherheit und Standortstärkung bleiben aufrecht.
Wien, 27. Juli 2020 – Mit Freude hat Mag. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, die heutige Verlautbarung darüber vernommen, dass die letzte in Europa und der gesamten westlichen Welt befindliche vollintegrierte Produktionsstätte von Antibiotika im österreichischen Kundl gehalten werden kann. „Das ist ein äußerst positives Signal für den Produktions- und Pharmastandort Österreich. Es kann gar nicht hoch genug geschätzt werden, dass es hier sowohl von politischer als auch von unternehmerischer Seite letztlich das gemeinsame Bekenntnis gibt, eine Abwanderung aus Österreich zu vermeiden. Damit werden ganz unmittelbar Arbeitsplätze gesichert und es wird die lokale Wirtschaft stabil gehalten. Nicht zuletzt ist es auch ein über die Landesgrenzen hinaus wirkendes Zeichen, dass Österreich ein zukunftsfähiger, guter Standort für Unternehmen ist“, erklärt Herzog.
Abseits dieses positiven Beispiels weist Herzog dennoch auf einige „Baustellen“ hin, die es weiterhin zu bearbeiten gilt, möchte man den Wirtschaftsstandort Österreich weiter ausbauen und ganz speziell auch das heimische Gesundheitswesen stärken: „Gerade in der jetzigen, für alle herausfordernden Zeit steht das Thema Gesundheit stark im Fokus. Natürlich hängt die Qualität der Patientenversorgung auch mit der wirtschaftlichen Situation zusammen. Daher sind versorgungsrelevante Faktoren nicht von wirtschaftlichen Faktoren entkoppelt zu sehen und umgekehrt“, so Herzog. So seien etwa ein Investitionsfreibetrag für bestimmte Investitionen, eine steuerliche Entlastung für produzierende Unternehmen oder auch die Förderung der heimischen Forschung wichtige Maßnahmen, um die Wettbewerbsfähigkeit Österreichs als auch die Versorgungssicherheit zu erhöhen.
Speziell was den Arzneimittel-Bereich betrifft, pflichtet Herzog den heute getätigten Aussagen des Novartis-Geschäftsführers Michael Kocher vollinhaltlich bei: „Österreich gilt bei Medikamenten im Europaweiten Vergleich als Billigpreisland. Wenn es nicht gelingt, faire, der Kaufkraft Österreichs entsprechende Preise zu gewähren, wird die Versorgung der Patienten weiter leiden. Eine Forderung nach einer Wirkstoffverschreibung oder einer Aufweichung des Patentschutzes sind hier kontraproduktiv und konterkarieren zudem auch jegliche Strategie, Österreich und Europa von anderen Regionen wie Asien unabhängiger zu machen“, mahnt Herzog.
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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