• Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
  • 120 Mitgliedsunternehmen für die Arzneimittelversorgung - freiwillige, unabhängige Interessenvertretung
  • Solidarischer Partner im Gesundheitssystem

Biosimilars helfen sparen

  • NEWS
  • 28.11.2017

Nachfolgebiologika können zu signifikanten Einsparungen bei Arzneimittelausgaben führen. Seit kurzem wird ihr Wert auch im Zuge der Erstattung honoriert.

Wien, 28. November 2017 – Biopharmazeutika gelten als neue Generation von Arzneimitteln und bieten neue therapeutische Möglichkeiten. Läuft deren Patentschutz ab, können Nachfolgepräparate, sogenannte Biosimilars, auf den Markt gebracht werden. Sie bereichern den Arzneimittelschatz und sind ein wertvoller Beitrag zur Entlastung des Gesundheitswesens. Sie werden in Zukunft auch verstärkt den Patienten in Österreich zur Verfügung stehen. Denn bislang waren Biosimilars in der Erstattung den einfacheren, synthetisch hergestellten Generika gleichgestellt, obwohl sie in ihrer Entwicklung und Produktion weit aufwändiger sind. Eine eigene Preisregelung, die im Frühjahr eingeführt wurde, trägt diesem Umstand nun Rechnung. „Das wird dazu führen, dass Biosimilars, die in anderen Ländern bereits seit längerem verfügbar sind, nun auch vermehrt den österreichischen Patienten zur Verfügung stehen werden. Das ist äußerst positiv und ermöglicht zudem Einsparungen für das heimische Gesundheitswesen“, sagt Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig.

Die Herstellung von Biosimilars ist komplex. Für die Zulassung ist ein umfassendes Studienprogramm notwendig, das über die sogenannten Bioäquivalenzstudien, die bei Generika vorgeschrieben sind, hinausgeht. „Seit wir eine eigene Preisregelung für Biosimilars haben, können nun auch entsprechend faire Preise ausverhandelt werden. Die Einsparungen, die durch den Einsatz von Biosimilars erzielt werden, sollten jedenfalls für die Finanzierung innovativer Arzneimittel bereitgestellt werden“, fordert Huber.

Seit Einführung der neuen Preisregelung im April dieses Jahres zeigt sich bereits eindeutig der positive Trend: Drei neue Biosmilars sind seitdem in den Erstattungskodex aufgenommen worden und stehen für die österreichischen Patienten zur Verfügung, ein viertes befindet sich derzeit im Aufnahmeverfahren. Der Biosimilarsverband hat heute in einer Pressekonferenz verlauten lassen, dass das Einsparungspotenzial, das mit Nachfolgebiologika in den letzten sieben Jahren erzielt werden konnte, 100 Millionen Euro betrug. Dazu Huber: „Die sogenannte Biosimilarsregelung ist positiv und war längst notwendig. Leider verschärfen andere Regularien, die seit dem Frühjahr 2017 gelten, gleichzeitig die Situation für viele Unternehmen. Denn die Preise werden weiter nach unten gedrückt, und das in einem Land, in dem die Arzneimittelpreise ohnehin bereits unter dem EU-15-Schnitt liegen.“

Die Entscheidung darüber, welche Arzneimittel eingesetzt werden, muss bei allen ökonomischen Vorteilen aber letztlich auf Basis der medizinischen Notwendigkeit getroffen werden. „Diese Auswahl der medikamentösen Therapie obliegt dem Arzt, in Absprache mit seinen Patienten“, bricht Huber eine Lanze für die Therapiefreiheit des Arztes.

Share

disrupter-icon

PHARMIG info - Ausgabe 2 | 2024

mit spannenden Einblicken in folgende Themen:

Radikal denken, gemeinsam handeln – in der neuesten Ausgabe analysiert die Ökonomin Maria M. Hofmarcher-Holzhacker den Zustand des heimischen Gesundheitssystems, ordnet politische Entscheidungen der Vergangenheit ein und spricht über notwendige Weichenstellungen für die Zukunft. Außerdem lesen Sie über die wichtige humanitäre Arbeit in Krisengebieten, um die Versorgung aufrechtzuerhalten, oder wie nahe man der Verwirklichung der Utopie der therapeutischen Impfung ist.

PHARMIG info 2 2024
disrupter-icon

Daten & Fakten 2024

Aktuelle Zahlen und Hintergrundinformationen zur Pharmaindustrie und zum Gesundheitswesen!

Daten & Fakten 2024
disrupter-icon

Kompass durch die Patientenrechte

Der Ratgeber
"IHR RECHT ALS PATIENT:IN"
begleitet Sie von der Diagnosestellung über Behandlung und Therapie bis hin zur Nachsorge durch das österreichische Gesundheits- und Sozialversicherungssystem und klärt Sie über Ihre Rechte als Patient:in auf.

Die Broschüre ist auch als gedruckte Version bestellbar - hier geht's zum Download bzw. zum

Bestellformular