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Alpbacher Gesundheitsgespräche: Diskussion zur Leistbarkeit von Medizin

  • NEWS
  • 21.08.2017

Wert innovativer Arzneimittel sollte nicht auf Preis reduziert werden. Preismodelle werden gemeinsam mit Systempartnern diskutiert.

Wien, 21. August 2017 – Zu der auch bei den Alpbacher Gesundheitsgesprächen geführten Diskussion zu Preismodellen bei Arzneimittel sagt Dr. Jan Oliver Huber, Generalsekretär der Pharmig: „Wir setzen uns dafür ein, dass der Wert innovativer Arzneimittel ganzheitlich betrachtet und nicht auf den Preis reduziert wird. Damit meine ich beispielsweise reduzierte oder verhinderte Krankenhausaufenthalte, keine lebenslange Medikation mehr oder auch eine frühere Rückkehr ins Arbeitsleben. All das macht den umfassenden Wert innovativer Arzneimittel aus, der bei Preisdiskussionen nicht ausgeklammert werden sollte.“ Der Großteil des Pharmamarktes bestehe, so Huber, zudem aus Produkten, die unter Preisdruck stünden: „Die jüngsten Gesetzesänderungen werden die Preise noch weiter nach unten drücken. Gleichzeitig leisten wir weiterhin und aus Überzeugung Solidarbeiträge in mehrfacher Millionenhöhe. Wir nehmen unsere Verantwortung als Systempartner wahr und können nicht ständig unseren Kopf für den mangelnden Reformwillen in anderen wichtigen Bereichen des Gesundheitswesens hinhalten“, so Huber.

Auch Pharmig-Präsident Mag. Martin Munte sieht die Rolle der pharmazeutischen Industrie als lösungsorientiert: „Ja, wir müssen an neuen Preismodellen arbeiten, aber wir müssen das gemeinsam tun, mit aller Offenheit und Transparenz. Wir diskutieren über Preismodelle mit unseren Systempartnern, weil wir uns als Teil der Lösung sehen und nicht als Problem. Wir müssen dabei aber die Innovationskraft unserer Branche im Auge behalten. Sie ist einmalig. Der Wert unserer Produkte für die Menschen ist mit keinen Produkten einer anderen Branche vergleichbar.“

„Munte fordert explizit ein entsprechendes Maß an Transparenz ein: „Die Ausgaben für Arzneimittel werden in der Gebarung der Krankenkassen zwar aufgelistet, aber der Solidarbeitrag wird beispielsweise anderswo verbucht. Das waren immerhin 125 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Und auch die Rabatte, die die einzelnen Unternehmen gewähren, finden keine Entsprechung in der Gebarung. Zuerst brauchen wir reale Zahlen, transparent dargestellt, damit wir wissen, worüber wir überhaupt diskutieren. Und dann bleiben immer noch viel größere Baustellen, etwa die extreme Spitalslastigkeit unseres Systems, die einen weit größeren Anteil an den Gesundheitsausgaben verursacht.“ Für beide Vertreter der Industrie ist klar, finanzielle Mittel sind ausreichend im System vorhanden, die Frage aber ist, wie sie eingesetzt werden.

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