Starker Anstieg bei Aufgriffen durch den österreichischen Zoll veranschaulicht Gefahr von gefälschten und illegalen Arzneimitteln für die öffentliche Gesundheit.
Wien, 29. März 2023 – Insgesamt 832.267 gefälschte und illegale Medikamente wurden 2022 laut Produktpirateriebericht des Bundesministeriums für Finanzen vom österreichischen Zoll aufgegriffen. Auch wenn dies deutlich weniger ist als im Rekordvorjahr 2021 mit 2.621.483 Beschlagnahmungen, bleibt der illegale Handel mit Medikamenten weiterhin stark aktiv.
Mit Hinweis auf die Gefahren, die von Arzneimittelfälschungen für die Bevölkerung ausgehen, sagt PHARMIG-Generalsekretär Mag. Alexander Herzog: „Die Lage ist und bleibt alarmierend, denn bei den aufgegriffenen Produkten handelt sich um eine ernstzunehmende Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Zusammengepanschte Erzeugnisse ohne Hygienevorschriften aus den Untergrundlaboren von Fälscherbanden bedeuten mehr Gefahr als Hilfe für Patientinnen und Patienten. Im schlimmsten Fall kann das mit dem Tod enden. Sicherheit beim Kauf eines Arzneimittels bietet einzig und allein die legale Lieferkette, bestehend aus Hersteller, Großhandel und Apotheke, wo es strenge Sicherheitsvorkehrungen gibt. Wer ein rezeptfreies Produkt im Internet kaufen möchte, kann sich dafür an zertifizierte Internet-Apotheken wenden.“
Laut Bericht des Bundesministeriums für Finanzen wurden unter anderem potenzsteigernde Produkte, fruchtbarkeitsfördernde Präparate, Beruhigungs- und Schlafmittel sowie entzündungshemmende und schmerzstillende Medikamente aus dem Verkehr gezogen. Der Anteil an Präparaten, die vermeintlich gegen COVID-19 helfen sollen, ist laut Bericht im Vergleich zum Vorjahr merkbar zurückgegangen. Beachtlich ist hingegen die Rekordzahl von 11.691 Sendungen, in denen sich die beschlagnahmten Produkte befanden. So viele Fälle in einem Jahr habe der österreichische Zoll laut Bericht bisher noch nie verzeichnet. Gegenüber dem Jahr 2021 mit 7.983 Sendungen ergebe sich eine Steigerung um mehr als 146 Prozent.
„Der Einsatz des österreichischen Zolls ist wichtig und lobenswert. Jedes gefälschte Arzneimittel, das aus dem Verkehr gezogen wird, ist ein Beitrag zur Sicherheit von Patientinnen und Patienten. Noch dazu ist der Verkauf von rezeptpflichtigen Arzneimitteln über das Internet streng verboten. Am einfachsten kann man diesen skrupellosen Verbrecherbanden das Handwerk legen, indem man bei Medikamenten auf den Online-Einkauf verzichtet oder bei rezeptfreien Produkten sehr genau überprüft, ob es sich beim Anbieter um eine zertifizierte Online-Apotheke handelt“, erklärt Herzog.
Weiterführende Informationen zur Kennzeichnung von Internet- bzw. Versandapotheken sowie das Verzeichnis über die zertifizierten Apotheken sind auf der Website des Bundesamtes für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) abrufbar: https://www.basg.gv.at/konsumentinnen/arzneimittel-im-internet/versandapotheken
Rückfragehinweis:
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communication & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@PHARMIG.at
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