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KOMMUNALE ABWASSERRICHTLINIE – warum Fairness wichtig ist
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PHARMIG info
Unter anderem lesen Sie in dieser Ausgabe:
RADIKAL ZU NEUEN LÖSUNGEN
Ökonomin Maria M. Hofmarcher-Holzhacker spricht über den Zustand des österreichischen Gesundheitssystems. -
Daten & Fakten 2024
Zahlen und Hintergrundinformationen aus Pharmaindustrie und Gesundheitswesen.
Aktualisiert und frisch aufbereitet! -
Themenschwerpunkt Versorgung und Lieferengpässe
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18.000 Mitarbeitende, 150 Unternehmen, Investitionen in Millionenhöhe
Den Pharmastandort Österreich digital entdecken.
Themen
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Pharmastandort
Erkundung des Unsichtbaren - Pharma-Schwerpunkt ab November 2024
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Versorgung
Kommunale Abwasserrichtlinie – warum Fairness wichtig ist
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Unfaires Spiel mit der Gesundheit?
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Innovationen
Rascher Zugang zu Innovationen muss erhalten bleiben!
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Versorgung
Tipps von A bis Z für die Reiseapotheke
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Weckruf abseits des Rasens
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Seltene Erkrankungen
Videoreihe: Rare Diseases Insights
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Wo der Hund begraben liegt
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
„All-you-can-eat“ zum Dumpingpreis?
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Kommentar von
Kleine Schritte, große Wirkung
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Klinische Forschung
Medikamentenentwicklung kinderleicht erklärt
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Kommentar von Mag. Alexander Herzog
Ein Königreich für ein Pferd(eentwurmungsmittel)!
News
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18.12.2024
Weiterhin klare Bekenntnisse zum Standort Österreich trotz widriger Rahmenbedingungen
Faire Voraussetzungen am Standort erforderlich, damit Pharma-Unternehmen in Österreich investieren und zur globalen Arzneimittelversorgung beitragen können.
Wien, 18. Dezember 2024 – Mit der heutigen Eröffnung einer neuen Produktionsanlage und der damit verbundenen Investition in Höhe von 200 Mio. Euro setzt das PHARMIG-Mitgliedsunternehmen Octapharma ein starkes Zeichen für den Pharmastandort Österreich. Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Jedes Investment, das in einen hiesigen Standort fließt, ist höchst erfreulich. Damit werden neue Arbeitsplätze geschaffen, Wertschöpfung wird generiert und Österreichs Attraktivität als Wirtschaftsstandort gestärkt. Im Fall des Unternehmens Octapharma wird die neue Produktionsanlage zudem einen wichtigen Beitrag dazu leisten, Menschen weltweit mit Arzneimitteln auf Blutplasmabasis zu versorgen. Zu bedenken ist aber, dass solche Investitionen vor dem Hintergrund restriktiver Preisregularien und überbordender Regelungen keine Selbstverständlichkeit sind. Hier herrscht Handlungsbedarf.“
Die Teuerungen durch Inflation und geopolitische Entwicklungen sind gerade für Pharmaunternehmen eine enorme Belastung, weil die Preise von erstattungsfähigen Medikamenten gesetzlich geregelt sind. „Die Unternehmen können steigende Kosten nicht einfach über eine Preiserhöhung weitergeben, wie das in vielen anderen Branchen die Regel ist. Sie müssen diese zusätzlichen Belastungen irgendwie kompensieren“, erklärt Herzog.
Die konkrete Gefahr dabei ist, dass Unternehmen gezwungen werden, Produkte aus der Versorgung zu nehmen, weil sie aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr am Markt gehalten werden können. „Das dünnt den Arzneimittelmarkt langsam, aber sicher aus“, warnt Herzog. Mittlerweile verschwinden jeden Monat etwa 20 Medikamente vom Markt. „Damit dem entgegengewirkt wird, fordern wir schon seit langem eine Inflationsanpassung bei Arzneimittelpreisen“, erläutert der Verbandsvertreter.
Zusätzlich kommen weitere Belastungen auf die Unternehmen zu, beispielsweise durch die kommunale Abwasserrichtlinie, die die Einführung einer 4. Klärstufe vorschreibt. „Das sind enorme Kosten, die die pharmazeutischen Unternehmen tragen müssen. Und das, obwohl weit mehr Industriezweige zur Belastung des Abwassers beitragen als lediglich die Pharma- und Kosmetikbranche, die hier in die Verantwortung genommen werden. Das entbehrt jeglicher Fairness“, so Herzog.
Damit Investitionen im Pharmabereich auch in Zukunft in Österreich passieren, plädiert Herzog für eine integrierte Standortpolitik, die Forschung, Produktion und den Zugang zu Arzneimitteln im großen Ganzen denkt. „Mittlerweile gibt es in Deutschland, Dänemark und Spanien eine eigene Life-Science-Strategie auf höchster politischer Ebene. Genau so etwas brauchen wir auch in Österreich. Andernfalls darf man sich nicht wundern, wenn das Schicksal der Automobilbranche auch andere Industriezweige trifft“, sagt Herzog.
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12.12.2024
Woran heute für morgen geforscht wird
Die gesundheitlichen Herausforderungen von morgen prägen die klinische Forschung von heute. Ein aktueller Bericht zeigt, auf welche Innovationsfelder sich die Unternehmen konzentrieren – darunter einige mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf.
Wien, 13. Dezember 2024 – Der kürzlich veröffentlichte Bericht „ 2024 Pipeline Review – Innovation for unmet need “ des europäischen Pharmaverbands EFPIA zeigt, auf welche verschiedenen Innovationsbereiche sich die pharmazeutischen Unternehmen konzentrieren. Darunter sind auch Bereiche mit hohem ungedecktem medizinischem Bedarf. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, kommentiert den Bericht: „Verschiedenste Faktoren, wie eine immer älter werdende Bevölkerung oder zunehmende Hitzewellen, verändern auch den medizinischen Bedarf in der Versorgung. Es ist erfreulich zu sehen, dass in der Industrie viel geforscht und entwickelt wird, und zwar auch dort, wo es bislang noch keine oder wenige Therapien gibt.“ Dazu gehören die Entwicklung von Impfstoffen zum Schutz vor chronischen Virusinfektionen, die bei Patient:innen zu nicht übertragbaren Krankheiten führen können, die Entwicklung von mRNA-Impfstoffen gegen Krebs und neuartige Therapien zur Behandlung schwerer depressiver Störungen. Der Bericht zeigt auch, dass Zell- und Gentherapien zunehmend an Bedeutung gewinnen und einen beträchtlichen Anteil an der Gesamtzahl der Klinischen Studien ausmachen.Bis November gab es 2024 weltweit 5.488 von der Industrie gesponserte klinische Studien. Diese Zahl ist seit dem Höchststand von 6.748 Studien im Jahr 2021 zurückgegangen, liegt aber immer noch über dem Niveau von vor der Pandemie. Die Onkologie ist mit fast ein Drittel der Studien (29 %) nach wie vor der größte Bereich der klinischen Forschung. Zell- und Gentherapien machen ebenfalls einen großen Anteil an der Gesamtzahl der Studien aus, was auf hohe Investitionen in neue Ansätze zur Krebsbekämpfung hindeutet. Auch die Therapiebereiche Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Infektionskrankheiten und Reproduktionsgesundheit haben ihren jeweiligen Anteil an der klinischen Studien-Pipeline zwischen 2018 und 2023 erhöht.
Von Bedeutung ist auch die Zunahme von Forschungsprojekten zur Bekämpfung antimikrobieller Resistenzen (AMR). Neue Impfstoffe könnten unter anderem dazu beitragen, Infektionen zu verhindern, den Antibiotikaverbrauch zu senken und die Lebensdauer neuer Antibiotika zu verlängern. AMR-Impfstoffe werden dem Bericht zufolge gegen Streptococcus pneumoniae (eine Art von Pneumokokken) erforscht. Seit 2021 wurden dazu 52 Studien gestartet.
Neue antimikrobielle Wirkstoffe werden auch benötigt, um multiresistente Keime zu bekämpfen. Damit soll sichergestellt werden, dass medizinische Behandlungen weiterhin wirksam und Operationen sicher bleiben. Laut Bericht befinden sich 97 antibakterielle Medikamente in der Entwicklung, aber nur vier davon gelten als innovativ. In diesem Zusammenhang weist der Bericht auf einige bekannte Probleme bei der Entwicklung neuer antimikrobieller Therapien hin. Dazu sagt Herzog: „Die Investitionen, die wir in neue Impfstoffe und Therapien zur Bekämpfung der Gesundheitsbedrohungen durch Antibiotikaresistenzen sehen, geben Anlass zur Hoffnung. Wir können jedoch noch viel mehr erreichen, wenn die verschiedenen Politikbereiche integriert zusammenarbeiten und es auch die entsprechenden Anreize gibt, um die Forschung und Entwicklung in diesem lebenswichtigen Bereich mit ungedecktem Bedarf zu verstärken.“
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06.12.2024
Kompetent als Patient:in im Krankenhaus
Ein neuer Online-Kurs stärkt die Gesundheitskompetenz von Patient:innen und das Wissen rund um ihre Rechte, die mit einem Krankenhausaufenthalt einhergehen.
Wien, 6. Dezember 2024 – Wenn ein Krankenhausaufenthalt bevorsteht, können viele Fragen auftauchen. Wie finde ich ein geeignetes Krankenhaus für meine Behandlung? Welche Rechte habe ich im Krankenhaus? Wer entscheidet, welche Behandlung ich bekomme? Was kann ich mitentscheiden? Diese und andere wichtige Fragen rund um einen Krankenhausaufenthalt beantwortet der Online-Kurs „Meine Rechte im Krankenhaus“. Damit Patient:innen einen klaren Blick behalten und kompetente Entscheidungen treffen können, ist es wichtig, in dieser Situation die eigenen Rechte zu kennen und sich bei Bedarf für sie einzusetzen. Der Online-Kurs „Meine Rechte im Krankenhaus“ ist dabei eine wichtige Orientierungshilfe.
In der leicht zugänglichen und kostenlosen Online-Schulung erhalten Patient:innen alle Informationen zur Krankenhauswahl über die Therapiemöglichkeiten bis hin zur Entlassung aus der Spitalsbehandlung. Darüber hinaus gibt der Kurs wichtige Informationen, die Patient:innen im Alltag bei einem Krankenhausaufenthalt benötigen. Ebenso klärt er auf, wohin sich Patient:innen wenden können, wenn sie Unterstützung bei der Durchsetzung ihrer Rechte benötigen.
Entwickelt wurde das Kursangebot von den beiden Pharmaverbänden PHARMIG und FOPI und deren Mitgliedsunternehmen in Zusammenarbeit mit dem Online-Anbieter selpers . Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Je höher die eigene Gesundheitskompetenz der Patientinnen und Patienten ist, desto gezielter, effektiver und damit auch besser können sie für sich Entscheidungen treffen. Betroffene sollen auch wissen, worauf sie Anspruch haben. Denn wenn sie ihre Rechte kennen, können sie die Leistungen unseres Gesundheitswesens, den Nutzen und Wert der Therapien und der Behandlungen besser verstehen.“ Mit Blick auf das neue Kursangebot sagt Astrid Jankowitsch, Generalsekretärin des FOPI: „Patientinnen und Patienten bekommen im neuen Online-Kurs das erforderliche Wissen an die Hand, wie sie ihre Behandlung mitgestalten und verbessern können. Dafür erhalten sie wichtige Informationen in alltagsrelevanter und verständlicher Sprache. Das ist ein wichtiger Beitrag, um die eigene Gesundheitskompetenz zu stärken.“
Die Rechtsanwältin und Expertin im Bereich Medizinrecht Dr.in Karin Prutsch-Lang beantwortet im siebenteiligen und gut 50-minütigen Kurs, in Form von Video-Interviews wichtige rechtliche Fragen und gibt hilfreiche Tipps. Der Online-Kurs ist kostenlos und ohne Anmeldung verfügbar.
Link zum Online-Kurs auf selpers.com | Plattform für Patient:innen und Angehörige:
Meine Rechte im KrankenhausDer Kurs ist die Fortsetzung des gemeinsamen Engagements der beiden Pharmaverbände mit selpers im Themenbereich Patient:innerecht und Gesundheitskompetenz. Bereits 2022 wurde der Ratgeber „Ihr Recht als Patient:in – Von Diagnosestellung bis Nachsorge“ publiziert, der über Rechte von Patient:innen im niedergelassenen Bereich informiert. Die Broschüre ist unter diesem Link online abrufbar und kann zudem auch als Printexemplar bestellt werden.
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pharmig.atÜber die PHARMIG: Die PHARMIG ist die freiwillige, parteipolitisch unabhängige Interessenvertretung der pharmazeutischen Industrie in Österreich. Die rund 120 Mitgliedsunternehmen (Stand Dezember 2024) mit ca. 18.000 Mitarbeitern decken den heimischen Arzneimittelmarkt zu gut 95 Prozent ab. Die PHARMIG und ihre Mitgliedsfirmen stehen für eine bestmögliche Versorgungssicherheit mit Arzneimitteln im Gesundheitswesen und sichern durch Qualität und Innovation den gesellschaftlichen und medizinischen Fortschritt.
Über das FOPI: Das Forum der forschenden pharmazeutischen Industrie FOPI ist die österreichische Interessenvertretung von 24 internationalen Pharmaunternehmen mit Fokus auf Forschung und Entwicklung. Als Partner im Gesundheitswesen setzt sich das FOPI für den Zugang zu innovativen Arzneimitteln und damit für die bestmögliche medizinische Versorgung in Österreich ein. Im Dialog mit Patient:innenorganisationen, Verschreibern und Kostenträgern fordert FOPI innovationsfreundliche Rahmenbedingungen ein. In Summe beschäftigen die FOPI-Mitgliedsunternehmen über 11.200 Mitarbeiter:innen in Österreich – das entspricht nahezu zwei Drittel aller Beschäftigten in der Pharmawirtschaft und unterstreicht die Bedeutung der FOPI-Mitgliedsunternehmen. -
28.11.2024
Warum das Wissen um den eigenen HIV-Status so wichtig ist
Durch präventive Maßnahmen und frühe Diagnose können Neuinfektionen vermieden und die HIV-Epidemie eingedämmt werden.
Wien, 28. November 2024 – In Österreich leben etwa 9.000 Menschen mit HIV. Laut dem Zentrum für Virologie der Medizinischen Universität Wien wurden im letzten Jahr 401 Neuinfektionen registriert. Damit bleibt die Infektionsrate ähnlich hoch wie in den Vorjahren, mit 300 bis 500 Neudiagnosen pro Jahr. Viele Betroffene wissen nichts von ihrer Infektion mit dem HI-Virus und setzen damit ihre und die Gesundheit derer aufs Spiel, mit denen sie intimen Kontakt haben.
Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, betont anlässlich des bevorstehenden Welt-AIDS-Tages am 1. Dezember 2024 die Bedeutung von Prävention und früher Diagnose: „Das Wissen um den eigenen HIV-Status ist entscheidend, sowohl für die eigene Gesundheit als auch zum Schutz anderer. Wer weiß, dass er oder sie HIV-positiv ist, kann andere vor einer Infektion schützen. Ebenso hat ein möglichst früher Diagnosezeitpunkt großen Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlauf und den Therapieerfolg, im Sinne von: je früher, desto besser.“
Dank intensiver Forschungsarbeit und daraus resultierender, leistungsstarker Therapien hat sich eine Infektion mit dem Humanen Immundefizienz-Virus im Laufe der Geschichte von einer einst tödlichen zu einer gut behandelbaren Erkrankung entwickelt. Betroffene haben heute eine deutlich höhere Lebenserwartung als vor 20 Jahren. Anstatt, wie früher, mehrere Präparate einnehmen zu müssen, reicht heute eine einzige antiretrovirale Tablette täglich aus. Derzeit stehen mehr als 35 Präparate als Einzelwirkstoffe oder als fixe Kombinationen von bis zu vier Wirkstoffen für die HIV-Therapie zur Verfügung.
„Auch wenn tolle Therapien bereitstehen, so ist es wichtig, dass sie angewendet werden. Dafür wiederum muss man von seiner Erkrankung Kenntnis haben. Wer sich also im Falle des Verdachts auf eine HIV-Infektion testet, leistet einen Beitrag dazu, Infektionsketten zu unterbrechen und diese Erkrankung einzudämmen. Denn unabhängig vom vorhandenen Therapieangebot sollte uns allen bewusst sein, dass eine Infektion mit HI-Viren immer noch eine lebenslange, nicht heilbare Erkrankung bedeutet. Deshalb ist es so wichtig, Klarheit zu schaffen – für sich und für andere“, so Herzog.
Das HI-Virus ist eines von sieben Viren, die im Mittelpunkt der „Erkundung des Unsichtbaren“ im Technischen Museum stehen. Die Ausstellung verdeutlicht die Beiträge der pharmazeutischen Industrie im Kampf gegen HIV und andere Viren und lädt dazu ein, die Fortschritte in der Entwicklung von Medikamenten gegen Infektionskrankheiten zu entdecken.
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18.11.2024
Schwierige Bedingungen für neue Antibiotika
Neue Anreizmodelle sind entscheidend, um die Entwicklung von antimikrobiellen Wirkstoffen zu fördern und die Verfügbarkeit von Antibiotika sicherzustellen. Ohne diese droht der Verlust wertvoller Expertise.
Wien, 18. November 2024 – Die Gefahr ist groß und wird als „stille Pandemie“ bezeichnet: die zunehmende Widerstandsfähigkeit von Bakterien gegen Antibiotika. Wenn keine neuen Medikamente entwickelt werden und sich die Resistenzen weiter ausbreiten, könnte dies bis 2050 39 Millionen Menschen das Leben kosten. Dass auch der richtige und sparsame Einsatz von Antibiotika wesentlich ist, um die Ausbreitung resistenter Bakterien möglichst zu vermeiden, steht im Fokus der World Antimicrobial Resistance Awareness Week (WAAW), die von heute bis zum 24. November dauert.
„Jede und jeder, die oder der mit Antibiotika zu tun hat, muss wissen, wie diese Medikamente richtig angewendet und richtig entsorgt werden. Genauso wichtig ist, dass sie möglichst sparsam und gezielt zum Einsatz kommen, denn all diese Faktoren begünstigen Resistenzen und machen die Behandlung von bakteriellen Infektionen immer schwieriger“, kommentiert Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, den Schwerpunkt der Aktionswoche. So tragen die falsche Einnahme, das zu frühe Absetzen oder auch die Entsorgung von Antibiotika über die Toilette oder den Abfluss nachweislich dazu bei, dass immer mehr Bakterien gegen diese wichtigen Medikamente immun werden.
Eine kürzlich veröffentlichte Studie rechnet vor, dass bis 2050 weltweit 39 Millionen Todesfälle auf Antibiotikaresistenzen zurückzuführen sein könnten. Es werden also dringend Antibiotika benötigt, und zwar solche, die gegen bisherige Erreger auch in Zukunft wirksam sind und weitere, mit denen auch neuartige Erreger bekämpft werden können. Hier zeigen sich aber mehrere Schwierigkeiten: Einerseits ist ihre Entwicklung enorm schwierig und teuer. Andererseits dürfen sie nach ihrer Zulassung nur sparsam eingesetzt werden. Dazu sagt Herzog: „Unternehmen, die sich hier engagieren, benötigen deshalb Schützenhilfe. Konkret geht es um ein intelligentes System von Anreizen, das Erfolge in den verschiedenen Entwicklungsstadien von der Grundlagenforschung über die teure Phase der klinischen Entwicklung bis hin zur Zulassung und Markteinführung honoriert.“
In diesem Zusammenhang wäre es wichtig, Unternehmen bei der Entwicklung neuer Antibiotika nicht nur durch Subventionen oder Steuererleichterungen zu unterstützen, sondern auch Anreize zu schaffen, die über die Phase der Erforschung und Zulassung neuer Medikamente hinausgehen. „So wäre es beispielsweise wichtig, Anreize zu schaffen, die erfolgreiche antimikrobielle Entwicklungen auf der Grundlage der Fähigkeit des Produkts, einen ungedeckten Bedarf zu decken, belohnen. Und zwar in einer Höhe, die weitere Investitionen in Forschung und Entwicklung ermöglicht. Das würde den forschenden Unternehmen mehr Planungssicherheit geben“, sagt Herzog.
Die EU schlägt hier im Rahmen der EU-Pharma-Gesetzgebung beispielsweise einen übertragbaren „Transferable Exclusivity Voucher“ (TEV) vor: Bringt ein Unternehmen ein neues Antibiotikum auf den Markt, so hätte es mit diesem Gutschein die Möglichkeit, ein anderes, bestehendes Medikament aus seinem Portfolio länger vor einer Nachahmung zu schützen, indem dessen Patentschutz ausgedehnt wird. Dieser Anreiz wird jedoch in der Form, wie er derzeit in der EU-Gesetzgebung vorgesehen ist, kritisch gesehen. Während die einen höhere finanzielle Belastungen für die Gesundheitssysteme befürchten, ist der Gutschein aus Sicht der Industrie zu restriktiv und wenig zielführend. Er würde, so Herzog, die Forschungspipeline nicht wie gewünscht befeuern.
Dass es aber gezielter Anreize bedarf, zeigt der Umstand, dass sich in den vergangenen Jahren immer mehr Unternehmen aus der Entwicklung neuer Antibiotika-Kandidaten zurückgezogen haben. Selbst einige, die ein Projekt bis zur Zulassung gebracht hatten, mussten aufgeben, weil die notwendigen Umsätze fehlten. Dazu Herzog: „Das zeigt, dass die Anreize hoch und auch zielführend genug sein müssen, um den Innovatoren wirklich unter die Arme zu greifen. Sonst wird die ohnehin bescheidene Pipeline antimikrobieller Wirkstoffe weiter ausgedünnt. Die Folge wäre ein Brain-Drain und der unwiederbringliche Verlust von Know-how in der Antibiotikaentwicklung.“
Der Verbandsvertreter warnt eindringlich: „Heute ein effizientes System wirksamer Anreize zu schaffen, kostet garantiert weniger als die Behandlung von Antibiotikaresistenzen – solange wir sie dann überhaupt noch bekämpfen können.“
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13.11.2024
Weckruf für den Pharmastandort Europa
Neuer Bericht hebt wirtschaftlichen Beitrag der pharmazeutischen Industrie in Europa hervor und warnt vor wachsender Investitionslücke bei Forschung & Entwicklung.
Wien, 13. November 2024 – Der neue Bericht „Economic Footprint of the Pharmaceutical Industry in Europe“ , erstellt von PricewaterhouseCoopers (PwC), liefert aktuelle Daten zum wirtschaftlichen Beitrag der pharmazeutischen Industrie in Europa. Er macht auch deutlich, dass Europa trotz steigender Investitionen in Forschung und Entwicklung im globalen Vergleich weiter hinter die USA und China zurückfällt. Dies unterstreicht den Bedarf an besseren Rahmenbedingungen für den Pharmastandort.Der Bericht zeigt im Resümee, dass die pharmazeutische Industrie der EU-27 im Jahr 2022 einen bedeutenden wirtschaftlichen Beitrag geleistet hat. Mit einem Gesamtwert von 311 Milliarden Euro trug sie zwei Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) der EU bei und beschäftigte 2,3 Millionen Menschen, was einem jährlichen Anstieg von 2,1 Prozent zwischen 2016 und 2022 entspricht.
Trotz des Wachstums bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung (F&E), die von 27,8 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 46,2 Milliarden Euro im Jahr 2022, und damit um durchschnittlich 4,4 Prozent im Jahr, stiegen, warnt der Bericht vor einer zunehmenden Investitionskluft im Vergleich zu anderen Regionen. Während die F&E-Ausgaben in den USA jährlich um 5,5 Prozent und in China sogar um 20,7 Prozent gestiegen sind, bleibt Europa hinter diesen Regionen zurück.
Diese Investitionslücke hat zu einem Rückgang der in Europa entdeckten neuen Moleküle geführt, die für die Entwicklung innovativer Arzneimittel entscheidend sind. Zwischen 2018 und 2023 wurden insgesamt 91 neue Wirkstoffmoleküle in Europa entdeckt, verglichen mit 187 in den USA und 75 in China. Der Bericht unterstreicht die Notwendigkeit verstärkter Investitionen in F&E, um die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft der europäischen pharmazeutischen Industrie zu sichern.
Zur Bedeutung der pharmazeutischen Industrie für Europas Wettbewerbsfähigkeit sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Unsere Branche ist ein treibender Motor für Innovation und Beschäftigung und spielt eine entscheidende Rolle bei der Verbesserung der öffentlichen Gesundheit. Sie trägt dazu bei, Menschen den Zugang zu moderner und qualitativ hochwertiger Medizin zu ermöglichen, die Wirtschaftskraft zu stärken und langfristig Kosten für das Gesundheitssystem sowie die Volkswirtschaft zu senken. Um den Pharmastandort Europa im internationalen Kontext zu stärken, sind dringend faire und verlässliche Rahmenbedingungen erforderlich. Dazu zählen unter anderem faire Erstattungspreise für bewährte und speziell auch für innovative Arzneimittel, genauso auch Förderungen für Unternehmensansiedlungen und Erweiterungen, aber gezielt und nicht im Gießkannenprinzip.“
Erst im September hat der Draghi-Report politische Maßnahmen gefordert, um Europas Position in den Bereichen Produktion, Forschung, Innovation und Gesundheit zu sichern und die Innovationslücke zu den USA und China zu schließen. Dazu Herzog: „Die pharmazeutische Industrie ist von entscheidender strategischer Bedeutung für die Zukunft Europas. Sie ist ein starker Wirtschaftsmotor und ein verlässlicher Partner im Kampf gegen Krankheiten. Daher sind innovationsfreundliche und vor allem langfristig verlässliche Rahmenbedingungen wesentlich, damit Unternehmen in Europa planen, produzieren, forschen und investieren können.“
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13.11.2024
Status Quo Bewertungsboard: Was ein rascher Therapiezugang braucht
Mehr Gewicht auf fachspezifische Expertise, klare Regeln und schnelle Entscheidungen helfen, Rechtssicherheit zu schaffen und Verzögerungen bei spezialisierten Therapien zu vermeiden.
Wien, 13. November 2024 – Mit dem neuen Bewertungsboard soll sichergestellt werden, dass Patient:innen in ganz Österreich einen gleichberechtigten Zugang zu spezialisierten Therapien im Krankenhausbereich haben. Doch die festgelegten Verfahrensregeln geben Anlass zur Befürchtung, dass die Therapien, die von diesem Gremium begutachtet werden, erst mit großer zeitlicher Verzögerung oder mitunter gar nicht für die Behandlung zur Verfügung stehen könnten. Spezifische Gründe sowie Lösungen wurden gestern beim 16. Rare Diseases Dialog der PHARMIG ACADEMY intensiv diskutiert.
Univ.-Prof. Dr. Michael Freissmuth, Vorstand des Instituts für Pharmakologie und Leiter des Zentrums für Physiologie und Pharmakologie an der Medizinischen Universität Wien, ist Mitglied und Vorsitzender des Bewertungsboards. Er gehört zu den Expert:innen, die Empfehlungen darüber abgeben, in welchen Fällen in Österreich welche innovativen Therapien eingesetzt werden sollen. „Bisher existierte ein fragmentiertes System von Prozessen, in dem Arzneimittel im intramuralen Bereich bewertet wurden. Im Rahmen der Gesundheitsreform 2023 wurde das Bewertungsboard mit dem Ziel eingerichtet, einen österreichweit einheitlichen Einsatz spezialisierter Arzneimittel am ‘best point of service’ zu gewährleisten. Das Bewertungsboard hat daher die Aufgabe, transparente und nachvollziehbare Empfehlungen auf Grundlage wissenschaftlicher Kriterien abzugeben“, schildert Freissmuth den Anspruch an dieses Gremium.
Wo bzw. warum es hier aber zu Problemen kommen kann, diesen Anspruch zu erfüllen, schildert Univ.-Prof.in Dr.in Claudia Fuchs, Professorin am Institut für Österreichisches und Europäisches Öffentliches Recht an der Wirtschaftsuniversität Wien: „Bekenntnisse zu raschem und gerechtem Zugang, zu Transparenz und zur ärztlichen Therapiehoheit auf dem gesetzlich garantierten Behandlungsniveau am Stand der Wissenschaft wurden in der Geschäftsordnung ausdrücklich verankert, was – gemeinsam mit relevanten Konkretisierungen der gesetzlichen Grundlage – jedenfalls begrüßenswert ist. Freilich hätte man sich manche Aussage im Gesetz selbst gewünscht, und auch gewisse Unsicherheiten sowie Lücken in der Durchsetzung verbleiben weiterhin – weshalb eine gesetzliche Nachjustierung nicht von der Hand zu weisen ist.“
Laut der Rechtsexpertin sollen diese Empfehlungen einerseits durch die regionalen Arzneimittelkommissionen zur Anwendung gebracht werden, stellen aber andererseits auch Sachverständigengutachten dar, die bei der Auswahl von Arzneimitteln zur Sicherung des Behandlungsniveaus berücksichtigt werden sollen, denen aber nicht unbedingt gefolgt werden muss. Zudem gibt es weder einen Anspruch auf zeitnahe Erlassung einer Empfehlung noch eine Möglichkeit, vor allem gegen negative Empfehlungen Einspruch zu erheben. „Das alles lässt Verzögerungen beim Zugang zu Therapien befürchten und geht auf Kosten der Rechtssicherheit für Patientinnen und Patienten, aber auch auf jene der Unternehmen, die diese Produkte entwickeln und bereitstellen“, hält Fuchs fest.
Pro Rare Austria, die österreichische Allianz für seltene Erkrankungen, fordert seit Jahren den österreichweit einheitlichen Zugang zu innovativen Therapien und erhofft sich mit dem Bewertungsboard entsprechende Verbesserungen. Mag.a Elisabeth Weigand, Geschäftsführerin von Pro Rare Austria, fordert, dass die Sichtweise der Patient:innen mit spezifischen Indikationen in den Bewertungsprozess einbezogen wird. Dieser Prozess sollte so früh wie möglich beginnen und auf Horizon Scanning basieren, einem systematischen Verfahren zur frühzeitigen Erkennung und Bewertung neuer Entwicklungen. Dadurch soll sichergestellt werden, dass es keine Verzögerungen oder Einschränkungen beim Zugang zu innovativen Therapien gibt: „Gerade bei Menschen mit seltenen Erkrankungen ist Zeit ein entscheidender Faktor. Es ist wichtig, dass Entscheidungen schnell getroffen werden und dass das Verfahren keine Verzögerungen beim Erhalt von Therapien verursacht, die irreparable Schäden durch die Krankheit verhindern könnten. Darüber hinaus ist natürlich die Finanzierung und Erstattung der Therapien sicherzustellen, zum Beispiel durch einen ausreichend dotierten Topf, der bei Bedarf entsprechend aufgestockt wird.“
Gerade eine bundesweit einheitliche Finanzierung dieser Therapien betrachtet Univ.-Prof.in Dr.in Barbara Plecko, Leiterin der Klinischen Abteilung für Allgemeine Pädiatrie, Universitätsklinik für Kinder- und Jugendheilkunde und stellvertretende Ärztliche Direktorin am Landeskrankenhaus Universitätsklinikum Graz, als wesentlich: „In Österreich sind etwa 400.000 Menschen von einer seltenen Erkrankung betroffen. Für einen wachsenden Teil dieser Erkrankungen gibt es neu entwickelte oder verbesserte Therapiemöglichkeiten. Diese sollen zum Wohl der Patientinnen und Patienten möglichst rasch in die klinische Anwendung gelangen, um deren volles Potenzial auch so früh wie möglich ausschöpfen zu können. Die föderalen Strukturen sowie die Unterschiede in der intra- und extramuralen Finanzierung stellen jedoch aktuell Hürden im Zugang zu solchen neuen Therapien dar.“ Plecko sieht in dem neu geschaffenen Bewertungsboard die Möglichkeit, den Einsatz neuer, wirksamer Medikamente unter Einbezug der jeweiligen Expert:innen bundesweit rasch und einheitlich zu ermöglichen.Um den Zugang zu innovativen Medikamenten im intramuralen Bereich und an der Nahtstelle zu fördern, weist Priv.-Doz. Dr. Robert Sauermann, stellvertretender Leiter der Abteilung „Vertragspartner Medikamente“ im Dachverband der österreichischen Sozialversicherungsträger, auf die Notwendigkeit weiterer Schritte hin: „Eine besondere Herausforderung für das Board ist die möglichst frühzeitige und zügige Bearbeitung neuer Medikamente. Dabei wird es wichtig sein, rationale Einsatzkriterien zu definieren, die eine hohe Behandlungsqualität für die Patientinnen und Patienten sicherstellen.“ Wie diese Kriterien eines bestimmten Medikaments konkret aussehen, müsse im Rahmen jedes einzelnen Bewertungsprozesses sorgfältig geklärt werden.
Für mehr Klarheit plädiert auch Prim. Univ.-Prof. Dr. Joerg R. Weber, Abteilungsvorstand und stellvertretender Medizinischer Direktor der Kärntner Landeskrankenanstalten-Betriebsgesellschaft, Klinikum Klagenfurt am Wörthersee, und ein Ländervertreter des Bewertungsboards: „Das innovativste Arzneimittel kann nicht wirken, wenn Patientinnen und Patienten nicht damit behandelt werden. Das Ergebnis des Bewertungsboards ist als Sachverständigengutachten qualifiziert, als unverbindliche Empfehlung. Was wir daher brauchen, ist Verbindlichkeit – und zwar für alle, auch für die pharmazeutische Industrie.“ Weber ergänzt: „Die Vereinheitlichung des Medikamentenzugangs soll dazu beitragen, Planungssicherheit für alle Beteiligten zu erreichen. Rechtliche Auseinandersetzungen sind hingegen zu vermeiden. Denn da gibt es keine Gewinner, unabhängig davon, auf welcher Seite man steht. Stattdessen müssen wir alle dazu beitragen, das Vertrauen ins Gesundheitssystem wieder zu erhöhen.“
Warum die Entscheidungen dieses Gremiums aus Sicht der Unternehmen, deren Produkte bewertet werden, von höchster Relevanz sind, erklärt Univ.-Prof. MMag. Dr. Gabriel Felbermayr, PhD, Direktor des Österreichischen Institutes für Wirtschaftsforschung: „Diese Produkte zeichnen sich durch hohe Forschungsaktivität, ein hohes Ausfallsrisiko und spezifisches Management aus. Sie erfordern erhebliche Anfangsinvestitionen während des Entwicklungsprozesses, ohne Gewissheit, ob diese Investitionen jemals Erträge bringen werden.“ Die wirtschaftlichen Bewertungen solcher Produkte sind laut Felbermayr besonders komplex und risikobehaftet.
„Das erschwert es, durch Forschung hergestellte Produkte, die einen so wichtigen Nutzen zur Behandlung von seltenen Erkrankungen leisten, adäquat zu bewerten, da der immense Aufwand und die Risiken oft nicht vollständig in den wirtschaftlichen Bewertungen abgebildet werden können“, so Felbermayr in seinen Erläuterungen zur Forschungsökonomie solcher spezialisierten Produkte.„Nach wie vor gibt es keine einschlägige indikationsspezifische fachmedizinische Besetzung im Board. Das birgt die Gefahr, dass unsachgemäße Maßstäbe für die Bewertung von Therapien herangezogen werden“, hält Dr. Ronald Pichler, Head of Public Affairs & Market Access bei der PHARMIG, fest. „Außerdem bestehen Unklarheiten hinsichtlich des Rechtsschutzes für Patienten und Unternehmen“, schließt sich Pichler der Analyse von Rechtsprofessorin Fuchs an, und ergänzt: „Die mangelnde Planbarkeit für Unternehmen, insbesondere wann welches Produkt ins Board aufgenommen wird, erschwert die Situation weiter. Darüber hinaus führt die Uneinheitlichkeit in der Behandlung auf Grund des Fehlens einer zentralen, einheitlichen Finanzierung zu weiteren Problemen. Das geht am Ziel vorbei, Patientinnen und Patienten die bestmögliche Versorgung zu bieten und ihnen auch zeitnah die am besten geeignete Therapie zu ermöglichen.“
Abbildungen der Veranstaltung sind im Newsroom der PHARMIG ACADEMY abrufbar.Rückfragehinweis
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07.11.2024
Wissenschaft wirkt auch dann, wenn man nicht daran glaubt
Gezielte Aufklärung ist nötig, um das Vertrauen in wissenschaftliche Fortschritte zu stärken.
Wien, 7. November 2024 – Trotz der klaren Vorteile, die wissenschaftliche Fortschritte für die Gesellschaft bringen, wird Wissenschaft per se in der Allgemeinheit und auch im politischen Diskurs von einzelnen Personen oder Personengruppen immer wieder diskreditiert. Das verdeutlicht mit Blick auf den Welttag der Wissenschaft am 10. November 2024, wie wichtig kontinuierliche Aufklärung ist. Nicht zuletzt wurde in Studien nachgewiesen, dass ein Zusammenhang zwischen dem Vertrauen in die Wissenschaft und der Zufriedenheit mit der Demokratie besteht, sprich je höher das eine, umso höher auch das andere.„Wissenschaftliche Fortschritte sind die Basis für unser modernes Leben und die Entwicklung unserer Gesellschaft. Speziell im Gesundheitsbereich sehen wir, dass durch Forschung und Wissenschaft unsere Lebenserwartung gestiegen ist, medizinische Diagnosen genauer geworden sind und die Heilungschancen bei schweren Krankheiten besser geworden sind. Das verdanken wir dem Engagement unzähliger Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Deren Erkenntnisse kommen allen zugute, auch jenen, die Kritik an jedweder Wissenschaft üben“, sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG.
Eine Studie des Instituts für Höhere Studien (IHS) aus dem Vorjahr zeigt, dass zehn Prozent der Bevölkerung in Österreich Wissenschaft über mehrere Bereiche hinweg ablehnen. Ähnliches bescheinigen auch weitere Umfragen aus den Jahren davor. Als Ursache werden immer wieder mangelndes Vertrauen in Institutionen, persönliche Überzeugungen oder ein fehlendes Verständnis für wissenschaftliche Methoden angeführt.
Den Dialog mit Skeptikerinnen und Skeptikern zu suchen und ein grundsätzliches Verständnis für den Wert der Wissenschaft gezielt auch bei der Politik zu schärfen, das sind notwendige Maßnahmen, um letztlich auch in der Bevölkerung die Akzeptanz und idealerweise auch Begeisterung in Bezug auf Forschung und Wissenschaft zu stärken. Einen Beitrag zu mehr Wissenschaftsverständnis leistet die ab dem 18. November 2024 zugängliche Ausstellung „Erkundung des Unsichtbaren“ im Technischen Museum Wien . Diese Ausstellung, die von der PHARMIG sowie einzelnen Mitgliedsunternehmen des Verbandes finanziert wurde, zeigt Meilensteine im Kampf gegen Viren und Bakterien auf.
„Wir müssen Schritt für Schritt erklären, welche Teile zum Erfolg der Forschung beitragen und wie sie bewertet werden. Klinische Forschung ist zum Beispiel die Grundlage, um Wege zu finden, Krankheiten zu bekämpfen oder zu heilen. Wenn wir darüber aufklären und die einzelnen Schritte nachvollziehbar und sichtbar machen, schaffen wir letztendlich Vertrauen in die Forschung und ihre Ergebnisse“, betont Herzog.
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06.11.2024
Kommunale Abwasserrichtlinie: Fairness in der Umsetzung notwendig
Die nationale Umsetzung der EU-Richtlinie muss Fairness und einheitliche Rahmenbedingungen bringen, sonst drohen massive negative Auswirkungen auf die Arzneimittelverfügbarkeit und den Pharmastandort Europa.
Wien, 6. November 2024 – Gestern wurde die Richtlinie über die Behandlung von kommunalem Abwasser (Kommunale Abwasserrichtlinie bzw. Urban Wastewater Treatment Directive (UWWTD)) auf EU-Ebene verabschiedet. Dies trotz massiver Bedenken von 17 Mitgliedstaaten, die die Europäische Kommission auffordern, sowohl die Auswirkungen der Richtlinie auf die Verfügbarkeit und Erschwinglichkeit von Arzneimitteln als auch die Auswirkungen der Umsetzung der erweiterten Herstellerverantwortung auf den Humanarzneimittelsektor neu zu bewerten und einheitliche Empfehlungen für die nationale Umsetzung zu geben. Hauptkritikpunkt ist, dass lediglich zwei Branchen, die pharmazeutische und die Kosmetikindustrie, den Hauptteil der Kosten für die Errichtung und den Betrieb einer zusätzlichen vierten Klärstufe tragen sollen.Die PHARMIG, der Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs, und ihr Generalsekretär Alexander Herzog haben sich bereits mehrfach kritisch zum Inhalt der Richtlinie geäußert: „Während wir die generellen Ziele der kommunalen Abwasserrichtlinie unterstützen, sind wir äußerst besorgt über die negativen Auswirkungen, die sie verursachen wird. Dies betrifft den Zugang der Patientinnen und Patienten zu Arzneimitteln und ebenso die globale Wettbewerbsfähigkeit des Pharmastandorts Europa. Wenn die Kosten für die vierte Klärstufe neben der Kosmetikindustrie hauptsächlich auch die pharmazeutischen Unternehmen tragen müssen, steht damit die Qualität der Arzneimittelversorgung in Gefahr. Denn wenn auf der einen Seite die Unternehmen dauerhaft mit zusätzlichen finanziellen Belastungen konfrontiert werden, während sie auf der anderen Seite kaum oder gar keinen Spielraum bei der Preisgestaltung ihrer Produkte haben, dann wird sich das auf das Arzneimittelangebot auswirken. Es wird sinken, und die Abhängigkeit von immer weniger Anbietern wird steigen. Der Wettbewerbsfähigkeit Europas als Forschungs- und Produktionsstandort für Arzneimittel ist dies am Ende des Tages sicher nicht zuträglich.“ Herzog spricht sich dafür aus, sicherzustellen, dass die Umsetzung der „Erweiterten Herstellerverantwortung“ im Rahmen der UWWTD fair und effizient erfolgt und zur nachhaltigen Bewirtschaftung der kommunalen Abwässer beiträgt, ohne den Zugang zu Arzneimitteln und Kosmetika zu beeinträchtigen.
Mit der Einführung einer vierten Reinigungsstufe in den kommunalen Kläranlagen soll die Umweltbelastung durch Mikroverunreinigungen reduziert werden. Für die Umsetzung dieser Verfahren in einem mehrstufigen Ausbauprozess in allen EU-Mitgliedstaaten sieht die EU-Richtlinie vor, dass die Kosten zu mindestens 80% von den Herstellern von Humanarzneimitteln und Kosmetika getragen werden sollen (Erweiterte Herstellerverantwortung bzw. Extended Producer Responsibility (EPR)). Frühestens 2033 soll diese Liste allenfalls um weitere Produkte ergänzt werden. Dazu sagt Herzog: „Im Sinne der Fairness müssen alle Sektoren, die zu Mikroverunreinigungen im Abwasser beitragen, bei der Umsetzung auf nationaler Ebene berücksichtigt werden. Die in der Richtlinie vorgesehene Ausweitung im Jahr 2033 kommt zu spät, da die pharmazeutische Industrie und die Kosmetikhersteller bis dahin bereits einen Großteil der vierten Reinigungsstufe finanziert haben werden – wohl auf Kosten der Versorgung und der Wettbewerbsfähigkeit Europas.“
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
Head of Communications & PR
Peter Richter, BA MA MBA
+43 664 8860 5264
peter.richter@pharmig.at
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04.11.2024
Medikamentensicherheit: Einnahme zur richtigen Zeit, in der richtigen Dosierung und auf richtige Art und Weise
Werden Arzneimittel korrekt und unter Beachtung der Packungsbeilage angewendet, leisten Patient: innen einen wichtigen Beitrag zur Vermeidung von Nebenwirkungen.
Wien, 4. November 2024 – Die diesjährige MedSafetyWeek (4. bis 10.11.) steht im Zeichen der richtigen Anwendung von Medikamenten. Das ist wichtig, um etwa unerwünschte Wirkungen zu vermeiden bzw. möglichst zu reduzieren. Dazu sagt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG: „Nehmen Patientinnen und Patienten ihre Medikamente in der richtigen Dosis, zum richtigen Zeitpunkt und auf die richtige Art und Weise ein, tragen sie wesentlich dazu bei, dass sie so wirken können, wie es beabsichtigt ist. Gleichzeitig ist es sehr wichtig, dass vermutete Nebenwirkungen gemeldet werden, so welche auftreten. Derartige Meldungen können bei den Ärztinnen und Ärzten, in den Apotheken, bei der Behörde oder auch bei den Unternehmen selbst gemacht werden.“Vermutete Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Einnahme von rezeptfreien oder pflanzlichen Arzneimitteln sowie von Lebensmitteln sollen ebenfalls gemeldet werden. Alle Meldungen werden im Rahmen der Zusammenarbeit des Europäischen Netzwerks der Arzneimittelbehörden mit der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA) umfassend analysiert. Auf der Grundlage der Bewertung durch ein Expertengremium werden dann gegebenenfalls Maßnahmen ergriffen. Das können zum Beispiel zusätzliche Informationen für medizinisches Fachpersonal und Apotheker:innen oder eine Anpassung der Packungsbeilage bzw. der Dosierungsempfehlungen sein. Dazu Herzog: „Auch nach der Zulassung können neue Erkenntnisse das Nutzen-Risiko-Profil eines Arzneimittels verändern. Die Meldung von Nebenwirkungen oder von Verdachtsfällen ist demnach ein wichtiger Beitrag, um die Sicherheit einer Therapie für sich selbst und andere, die sie anwenden, zu erhöhen.“
Meldungen von Verdachtsfällen einer Nebenwirkung können über ein Online-Meldeportal direkt an die zuständige Behörde in Österreich übermittelt werden: https://nebenwirkung.basg.gv.at/
Rückfragehinweis
PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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Peter Richter, BA MA MBA
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22.10.2024
Wichtige Medikamentenforschung geht Europa zunehmend verloren
Während weltweit die Anzahl klinischer Prüfungen um 38% steigt, hat sich der Anteil klinischer Prüfungen, die zwecks Entwicklung neuer Medikamente im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) durchgeführt werden, halbiert.
Wien, 22. Oktober 2024 – Gemäß dem heute veröffentlichten Bericht „Assessing the clinical trial ecosystem in Europe“ ist die Anzahl der klinischen Forschungsprojekte im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) zwischen 2013 und 2023 von 22% auf 12% gesunken. Das bedeutet, dass heute um 60.000 Patient:innen weniger Zugang zu einer Medikamentenentwicklungsstudie in einem EWR-Land haben. Der Bericht, der von IQVIA im Auftrag des europäischen Pharmaverbandes EFPIA und von Vaccines Europe durchgeführt wurde, zeigt deutlich, dass der EWR in den letzten zehn Jahren an Attraktivität als Forschungsstandort verloren und damit auch an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt hat, zum Vorteil etwa der USA und China. Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, kommentiert die Veröffentlichung dieses Berichts wie folgt: „Klinische Forschung ist ein ganz zentraler Bestandteil der Arzneimittelentwicklung. Wenn immer weniger davon in Europa passiert, können immer weniger Patientinnen und Patienten davon profitieren. Ebenso besteht die Gefahr, dass therapeutische Innovationen nur mit zeitlicher Verzögerung den Weg zu den europäischen Patientinnen und Patienten finden. Denn dort, wo Forschung passiert, sind die Produkte in der Regel auch als erstes verfügbar.“Klinische Forschungsprojekte generieren wertvolles Know-how in der Medizin und beim behandelnden Fachpersonal, ebenso haben Patient:innen in klinischen Prüfungen fünf bis zehn Jahre vor der Markteinführung Zugang zu neuen Medikamenten. Neben diesem frühen Zugang zu oft lebensrettenden Arzneimitteln entlasten klinische Prüfungen auch das Gesundheitssystem, da die Kosten für die Studienmedikation von der pharmazeutischen Industrie getragen werden.
In Zahlen ausgedrückt, leisten klinische Prüfungen folgenden Mehrwert: Allein in Österreich entlasten klinische Prüfungen das heimische Gesundheitssystem um 100 Mio. Euro pro Jahr. Zusätzlich wird eine gesamtwirtschaftliche Wertschöpfung von 144 Mio. Euro pro Jahr geschaffen. Laut einer Studie des Instituts für Pharmaökonomische Forschung (IPF) , die die Wertschöpfung klinischer Prüfungen in den Jahren 2012 bis 2017 analysiert hat, generiert jeder investierte Euro 1,95 Euro für die österreichische Wirtschaft.
Für Europa führt der IQVIA-Bericht den hohen Mehrwert klinischer Prüfungen anhand von Zahlen aus Großbritannien vor Augen, die auf den EWR hochgerechnet wurden: So profitieren die europäischen Gesundheitssysteme jährlich von 1 bis 1,5 Milliarden Euro, die Unternehmen im Rahmen der Durchführung von klinischen Prüfungen als Kostenübernahmen für die Studienteilnehmer:innen leisten.
„Leider aber stagniert trotz dieser positiven Effekte die Anzahl der klinischen Prüfungen, und zwar nicht nur in Österreich, sondern in der gesamten EU“, so Herzog. Um dem entgegenzuwirken, braucht es laut dem Branchenvertreter ein entsprechendes Bekenntnis zur Forschung, konkret etwa eine österreichweite Forschungsstrategie und -förderung. Dazu Herzog: „Um diesen Trend umzukehren, muss auf politischer Ebene viel stärker wahrgenommen werden, was Forschung bewirkt und welche negativen Auswirkungen ihr Rückgang mit sich bringt. Um die Situation in Zukunft zu verbessern, plädieren wir dringend für einen Abbau an Bürokratie, für rasche und konsistente Genehmigungsverfahren und genauso auch für die stärkere Vernetzung der Forschungszentren. Nicht zuletzt brauchen wir dringend Maßnahmen zur Erleichterung der Durchführung von länderübergreifenden klinischen Prüfungen.“
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07.10.2024
Mangel an Plasmaspenden gefährdet medizinische Versorgung
Rückgang der Plasmaspenden um 20 Prozent erschwert die Herstellung lebenswichtiger Medikamente sowie die Behandlung von Patient:innen zunehmend.
Wien, 7. Oktober 2024 – Blutplasma kommt in vielen unterschiedlichen Gebieten der Medizin zum Einsatz. Jährlich werden in Österreich rund 60.000 Menschen mit lebenswichtigen Präparaten auf Basis von Blutplasma behandelt. Der Bedarf steigt. Doch ein anhaltender Rückgang bei Plasmaspenden setzt die medizinische Versorgung zunehmend unter Druck.„Die Lage ist besorgniserregend. Überall im Land schlagen Plasmaspendezentren Alarm, weil immer weniger Blutplasma gespendet wird. Schnellt das Spendenaufkommen nicht bald wieder in die Höhe, wird es immer schwieriger, lebenswichtige Behandlungen für alle sicherzustellen, die auf Blutplasmamedikamente angewiesen sind – und das kann jeder von uns sein“, warnt Alexander Herzog, Generalsekretär der PHARMIG, zu Beginn der heute startenden Plasma Awareness Week.
Die Zahl der Spenden ist in Österreich seit Jahren rückläufig. Wurden 2019, also im Jahr vor der Pandemie, fast 500.000 Liter Blutplasma gespendet, waren es 2023 nur noch rund 400.000 Liter – ein Rückgang um 20 Prozent. Rückmeldungen aus den Plasmaspendenzentren zufolge sei es seit der Pandemie schwieriger geworden, neue Spender:innen in ausreichender Zahl zu gewinnen und zu motivieren, ihr Blutplasma regelmäßig zur Verfügung zu stellen.
Blutplasma wird vor allem bei Transfusionen eingesetzt, um Patient:innen mit schweren Blutungen zu helfen. Es wird auch zur Behandlung von Blutgerinnungsstörungen verwendet, indem fehlende Gerinnungsfaktoren ersetzt werden. Darüber hinaus ist Blutplasma entscheidend für die Herstellung wichtiger Medikamente wie Immunglobuline, die Infektionen und Autoimmunerkrankungen bekämpfen. Da Plasma nicht künstlich hergestellt werden kann, ist deshalb die kontinuierliche Spendenbereitschaft der Bevölkerung von so hoher Relevanz.
So werden zum Beispiel für die Therapie einer Person mit Hämophilie jährlich 1.200 Plasmaspenden benötigt. Permanent hoch ist auch der Bedarf in der Notfallmedizin, insbesondere bei schweren Verletzungen und Verbrennungen, wo Plasma zur Stabilisierung der Patient:innen eingesetzt wird. „Wir dürfen die medizinische Versorgung nicht aufs Spiel setzen. Jede Plasmaspende leistet einen wichtigen Beitrag, um die Lage zu stabilisieren“, betont Herzog.
In Österreich können alle Menschen zwischen 18 und 60 Jahren Blutplasma spenden. Sie müssen sich gesund fühlen und einen Spendetermin bei einem Plasmazentrum vereinbaren. Einen Überblick bietet beispielsweise die Website https://www.plasmaspende.at/plasmazentren-oesterreich
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PHARMIG – Verband der pharmazeutischen Industrie Österreichs
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Statistiken
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11,8 %
des BIP Anteil der Gesundheits-ausgaben am Bruttoinlandsprodukt (BIP)
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13,2 %
Anteil der Medikamente an den Gesundheitsausgaben
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1,94
Euro Wertschöpfung eines Pharma-Euros für die Gesamtwirtschaft
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3.3 MRD.
Investitionen der Pharmaunternehmen in den Standort Österreich (2013-2021)
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18.000
Beschäftigte in den Unternehmen der pharmazeutischen Industrie Österreichs (63.000 indirekt Beschäftigte)
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